Wer keinen Ärger hat, der macht sich welchen. Das dachte sich wohl auch die Junge Union Frankfurt. Frei nach dem lustigen Ostermotto "Machen wir Eiersalat aus uns", schwang sich zu Beginn der Karwoche die JU-Ostteilvorsitzende Sabine Ackermann zur Salome auf und forderte (wenn auch nicht auf einem silbernen Tablett, so dennoch sehr vehement) den Kopf des stellvertretenden CDU-Fraktionsvorsitzenden Jochem Heumann. Er solle zurücktreten, da gegen ihn wegen des Verdachts der Untreue und Unterschlagung ermittelt wedre.
In der Tat gibt es ein anhängiges Verfahren gegen Heumann, der als Anwalt arbeitet und dem vorgeworfen wird, treuhänderisch verwaltete Gelder zu spät weiterüberwiesen zu haben. Heumann weist alle Vorwürfe zurück und am 12. April wird am Amtsgericht Höchst über den Fall verhandelt
Was Frau Ackerman zu der ungewöhnlich scharfen Forderung trieb, ist nicht klar. Einige vermuten eine Instrumentalisierung der erst 28-Jährigen von dritten, um Heumann eins auszuwischen. Das weist die Dame aber weit von sich. Heumann selbst ist relativ entspannt. "Es ist nicht schön, was da vorgeht, aber es ist nicht wirklich relevant. Nichtsdestotrotz würde ich auf diese Art der PR gerne verzichten", sagte er am Rande einer Diskussion zur Frankfurter Altstadt.
Momentan sieht es so aus, als ob die Kopf-ab-Forderung von Frau Ackermann wohl ihren eigenen kosten würde. Der Kreisvorsitzende der Jungen Union, Wolff Holtz, distanziert sich jedenfalls von seiner JU-Kollegin. „Für mich, und ich spreche da für die JU Frankfurt, gilt zunächst die Unschuldsvermutung“, sagt Holtz. Frau Ackermann solle die Konsequenzen aus ihrer Aktion ziehen.