Die IAA beginnt

Von grünen Technologien und fehlender Nachhaltigkeit

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Einen Abend vor der Eröffnung der IAA sah es vielerorts noch nicht so aus, als würde die Messe bereits am nächsten Morgen starten. Ein bisschen war jedoch von dem zu erahnen, was da kommen sollte.

Kim Herschmann /

Es wurde Laminat verlegt, riesige Rollen Teppich verklebt, gebastelt, gesägt und gehämmert, bis sie endlich alle aufgebaut waren: Die Stände und Hallen der Aussteller der 64. Internationalen Automobil-Ausstellung (IAA). Am Montagabend, einen Abend vor der Eröffnung, sah es in den Frankfurter Messehallen an vielen Orten noch gar nicht so aus, als würde dort bis zum nächsten Morgen irgendetwas stehen. Überall wuselten die Handwerker, bei „Continental“ war weit und breit noch kein einziger Reifen zu sehen. Die Aufbauten von „Volvo“ befanden sich größtenteils noch in Holzkisten verpackt, überall liefen wichtig aussehende Männer in Anzügen herum, denen das Blackberry inzwischen ans Ohr gewachsen schien.
Hektik auch bei Ford in Halle 9. „Seid ihr noch nicht fertig?“, rief da einer der Manager etwas panisch, als er kurz vor 18 Uhr in die Ausstellung des Automobilherstellers kam. Immerhin: Die Autos waren bereits da. Während draußen, zwischen Halle 9 und 11, der neue Ford Focus in allen denkbaren Farben seine Runden durch einen eigens aufgebauten Parcours drehte, standen in der Halle schon seine großen und kleinen Blechgenossen bereit – vom C-Max über den Fiesta bis hin zum Ka. Den gibt es jetzt auch als „Grand Prix“-Edition – in knallrot, mit Rennstreifen und Heckspoiler.
Neben den neuesten und schnellsten Fahrzeugen steht vor allem eines bei der diesjährigen IAA im Vordergrund: „grüne“ Technologien. Von Fords „EcoBoost“-Motoren mit der umweltschonenden „Econetic Technology“ über den neuen „Smart fortwo electric drive“, der, einmal an der Steckdose aufgeladen, vollkommen spritlos bis zu 130 Kilometer weit fährt, bis hin zu mehreren Audi-Modellen, die es demnächst als umweltfreundliches Elektromodell geben wird. Wer da mal als Testfahrer fungieren möchte, kann unter anderem zur Smart Urban Stage vor die Festhalle kommen, und den kleinen grünen Flitzer Probe fahren. Anfang 2012 soll das Elektroauto dann in Serie gehen.

Bleibt die Frage, wie es mit der Nachhaltigkeit aussieht, wenn man sich nicht die Spritspar- oder Elektroautos anschaut, sondern einen Blick auf die Millionen wirft, die auf der IAA verbaut wurden. Vorbei an vielen weiteren Ausstellern und einer überdimensionalen Carrera-Bahn nämlich führt der Weg zu Audi, die nicht einfach nur eine Halle angemietet, sondern selbst eine gebaut haben – eigens für die IAA. Wer dort eine Probefahrt machen will, kann die Modelle durch die hauseigene, von außen nicht einsehbare Strecke kurven – Lichteffekte inklusive. Ein bisschen mutet der futuristische Bau an, wie eine Mischung aus einer kleinen Rennstrecke und einem sehr modernen Parkhaus – inklusive Leitplanke und rot leuchtendem „Start“-Signal an der Einfahrt. Drei strahlende weiße E-Autos standen dort bereits am Montagabend bereit: Ein A1, ein A3 und sogar eine „grüne“ Version des R8. Mehr wollten die Ingolstädter allerdings noch nicht verraten. Und schwiegen auch zu der Frage, wie das Konzept der Nachhaltigkeit denn nun zu der Audi-Arena auf dem Messegelände passt. Schließlich ist dies kein Bau für die Ewigkeit, sondern wird nach der IAA wieder in seine Einzelteile zerlegt.

Nach zwei Fachpublikumstagen öffnet die Automobilausstellung vom 15. bis zum 25. September für alle ihre Pforten.


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