Dicke Luft

Hickhack um regionale Umweltzone

Favorisieren Teilen Teilen

Heiß diskutiert wird sie, die geforderte Umweltzone für Rhein-Main. Um die Stickstoffdioxidwerte in der Region zu verringern wollen mittlerweile fünf Kommunen diese Zone, das Land Hessen sieht das aber anders.

Melanie Welters /

Frankfurt hat sie schon. Offenbach, Wiesbaden Bad Homburg und Niederdorfelden wollen sie auch. Eine Umweltzone und zwar für die gesamte Region. Während die Feinstaubwerte in Frankfurt mit Einführung der Umweltzone zwar gesunken sind, enthält die Luft im Stadtgebiet jedoch immer noch zu viele giftige Stickstoffdioxide. Da 80 % des giftigen Gases von Autos und LKWs in die Luft geblasen werden, sieht Frankfurts Umweltdezernentin Manuela Rottmann (Grüne) die beiden Autobahnen 3 und 5 als Ursache. Sie gehören nicht zum Frankfurter Stadtgebiet und damit auch nicht zur Plakettenzone. Bis zu 54 Mikrogramm Stickstoffdioxid enthält ein Kubikmeter Luft dort im Jahresmittel, die EU erlaubt seit 2010 aber als Maximum nur 40 Mikrogramm pro Kubikmeter.

Ein lokales Vorgehen reicht Rottmann und den Umweltdezernenten der anderen Kommunen, die pro Umweltzone sind, nicht aus. Eine Regionale Umweltzone für das gesamte Rhein-Main-Gebiet müsse her. Dieser Wunsch kam ursprünglich von CDU und Grünen aus dem Römer. Mit im Boot sitzt Offenbach. Als die Stadt eine kommunale Umweltzone einrichten wollte, gab es zwar vom Umweltministerium grünes Licht, vom Verkehrsministerium jedoch negative Bewertungen. Wiesbaden hat seit einem mehrheitlichen Beschluss der Stadtverordneten für eine Plakettenzone nichts mehr von der Landesregierung gehört. Und auch Bad Homburgs Oberbürgermeister Michael Korwisi (Grüne) ist mit von der Partie. Er bangt um das „Bad“ im Namen der Stadt. Von 200 Kurstädten sehen die Stickoxid-Werte in Bad Homburg am schlechtesten aus. Das liege laut dem OB an der nahen Autobahn. Einzige Chance zur Besserung sei ein Tempolimit.
Als Voraussetzung für eine regionale Umweltzone von Gießen bis Darmstadt und Wiesbaden bis Offenbach, genügt es nicht, dass einige Städte mitmachen. Alle Kommunen in der Region müssen mitspielen, was bisher nicht der Fall ist. Das Land Hessen hat die Koordination übernommen um den Willen zu einen, lässt aber in den letzten Monaten nichts verlauten, so Rottmann. Sie und ihre kommunalen Mitstreiter fordern vom Land Hessen sich endlich für eine regionale Umweltzone einzusetzen. Die FDP in Frankfurt, Offenbach, Wiesbaden und Bad Homburg nannten die Forderung hingegen einen „schlechten Wahlkampfgag“.


Anzeige
Anzeige

Mehr Stadtleben-News

Anzeige
Anzeige

Ausgeh-Tipps

Podcast
Anzeige
Anzeige

Kalender

📅
Anzeige