Im Februar hatte Stéphane Bittouns „Das wilde Schaf“ am Mousonturm Premiere, nun ist es nach Gastspielen in Stuttgart und Leipzig wieder in Frankfurt zu sehen. Der Frankfurter Regisseur und Schauspieler verbindet in seinem Stück von leichter Hand französische Filme, Romy Schneider und Sophie Calle, Film, Fotografie und Schauspiel. Eine Dokumentarfilmerin, Mogli Cruse, ist auf der Suche nach dem richtigen Stoff, nach dem „wahren Leben“, und stößt dabei auf eine geheimnisvolle Frau mit blonder Perücke, Trenchcoat und Sonnenbrille. Cruse beginnt, sie zu verfolgen – und gerät dabei unversehens die Welt französischer Filme der 70er Jahre. Denn drei Männernamen sind es, die die Unbekannte ihr zuspielt: Pierre, Nicolas, César. Namen von Männerfiguren, deren weiblichen Gegenpart jeweils Romy Schneider gespielt hat. In „Die Dinge des Lebens“, im Titelgebenden „Das wilde Schaf“, in „César und Rosalie“. Eine Schauspielerin, der Leben und Beruf, Wirklichkeit und Fiktion immer wieder durcheinander gerieten, und die im Alter von 43 Jahren starb. An gebrochenem Herzen, wie es hieß. So entwirft auch Bittoun ein vielschichtiges Spiel mit den Identitäten, mit Film- und Bühnensprache, mit Klischees und Zitaten.