Nach einem größeren Ausbruch an Neuinfektionen in der vergangenen Woche sind die Zahlen in Frankfurt auch über das Wochenende nicht wieder gesunken. Mit einer Inzidenz von 47,7 steht Frankfurt kurz vor der vierten Warnstufe.
Johanna Wendel /
Frankfurt rückt mit seinen Infektionszahlen immer näher an die vierte Warnstufe des hessischen Präventions- und Eskalationskonzepts heran. Diese ist bei 50 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen erreicht, in Frankfurt liegt die sogenannte Inzidenz nach Zahlen des Robert-Koch-Instituts bei 47,7 (Stand 5.10, 0 Uhr).
Vergangenen Freitag war die Zahl der Neuinfektionen bereits sprunghaft von 25,6 auf 41,4 angestiegen. Grund dafür war ein Ausbruch in eine Gemeinschaftsunterkunft, teilte Gesundheitsdezernent Stefan Majer (Bündnis 90/Die Grünen) am Freitagnachmittag mit. Die hohen Infektionszahlen seien auf das Nichteinhalten der Hygieneregeln und der Maskenpflicht zurückzuführen. Die positiv getesteten Personen sowie Familienangehörige seien in anderen Unterkünften isoliert worden. Die Kontaktpersonen stehen laut Gesundheitsdezernat unter Quarantäne. „Das Infektionsgeschehen ist nicht in der breiten Fläche zu finden, sondern kann zu einem erheblichen Teil auf ein konkretes lokales Ereignis eingegrenzt werden“, so Majer.
Nach Informationen der Frankfurter Allgemeinen Zeitung soll am Montagvormittag im Frankfurter Gesundheitsamt der Umgang mit den steigenden Infektionszahlen festgelegt werden und damit auch eine Verschärfung der Regeln in Betracht gezogen werden. Gesundheitsamt sowie Gesundheitsdezernat standen am Montagvormittag nicht für nähere Auskünfte zur Verfügung.
Offenbach hat bereits Maßnahmen ergriffen
In einem Postverteilzentrum in Obertshausen hatten sich auch im Landkreis Offenbach mehrere Personen infiziert. Dort liegt die Inzidenz nach Zahlen des Robert-Koch-Instituts von bei 35,5 (Stand 5.10., 0 Uhr). Damit hat auch Offenbach die dritte Warnstufe des Präventions- und Eskalationskonzepts überschritten, jedoch bisher mit einem niedrigeren Wert als Frankfurt. Offenbach hat bereits am vergangenen Donnerstag wieder die ersten verschärften Maßnahmen bekanntgegeben.
Dort sollen Schülerinnen und Schüler weiterführender Schulen nach den Herbstferien wieder eine Mund-Nase-Bedeckung im Unterricht tragen, das gab der Offenbacher Schuldezernent Paul-Gerhard Weiß (FDP) bekannt. Die Regelung gelte vorerst sieben Tage lang. Sollte Offenbach nach den Ferien bei einer Inzidenz von mehr als 50 liegen, werde die Maskenpflicht kurzfristig auch an den Grundschulen verordnet. „Noch fehlt uns die absolute Gewissheit über das Infektionsgeschehen bei Kindern und wir stehen in der Verantwortung, Gemeinschaftseinrichtungen besonders vor Infektionen zu schützen“, sagte Weiß am Donnerstag. Zudem bereiteten vielen Eltern die mögliche Ansteckungsgefahr große Sorge, deshalb wolle man mit der Maskenpflicht auf Nummer Sicher gehen.
Anfang August hatte Offenbach den Grenzwert von 35 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner überschritten, woraufhin die Stadt erneut für 14 Tage Kontaktbeschränkungen einführte. So wurde das Grillen in Parks sowie Kontaktsport mit mehr als zehn Personen untersagt.