Der scheidende Bundesbank-Chef Axel Weber geht wieder zurück an die Uni: Für ein Jahr will der 54-Jährige als Gastprofessor in Chicago lehren. Der Vertrag sei jedoch noch nicht unter Dach und Fach.
red /
Axel Weber, der am gestrigen Dienstag 54 Jahre alt wurde, will wieder zurück in die Wissenschaft. An der Universität von Chicago soll der Bundesbankpräsident, der am 30. April zurücktritt, ein Doktoranden- und Masterprogramm betreuen. Auf dem Gebiet der Geldmarktforschung gehört die Uni zu den führenden Instituten. Einen Vertrag habe er jedoch noch nicht unterschrieben. Er freue sich aber "enorm", wenn es klappt. Nach seinem Jahr in Übersee will Weber an die Universität Köln zurückkehren, wo er bereits eine Honorarprofessur inne hatte, bevor er 2004 an die Spitze der Bundesbank wechselte. Dies gab Weber bei der Bilanzpressekonferenz der Bundesbank in Frankfurt bekannt. Auf eine Kandidatur für den Chefsessel bei der Europäischen Zentralbank (EZB) will Weber verzichten. Hier fehle ihm der politische Rückhalt. Ob er als Nachfolger für Vorstandschef Josef Ackermann bei der Deutschen Bank gehandelt werden könne, ließ er unkommentiert. Rückblickend zog Weber eine positive Bilanz, sowohl in Hinblick auf seine Zeit als Bundesbankpräsident wie auch auf seine Tätigkeit bei der EZB. Er hege keinen Groll und bereue keinen Tag, an dem er in Frankfurt Europas Geldpolitik mitgestalten durfte.