Die Bevölkerung Hessens sank in den ersten neun Monaten 2008 um 1.000 auf 6.071.600 Einwohner. Nach Mitteilung des Hessischen Statistischen Landesamtes fiel der Rückgang etwas schwächer aus als im gleichen Zeitraum des Vorjahres (2.600). Ausschlaggebend hierfür waren ein höherer Wanderungsüberschuss, während die natürliche Bevölkerungsbilanz mit einem gestiegenen Geburtendefizit 6.300 weniger Geborene als Gestorbene verzeichnete.
Hessen liegt damit im bundesweiten Trend. Noch im Februar hatten erste Hochrechnungen Hoffnung auf eine Kehrtwende beim Geburtenrückgang gemacht. Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen (CDU) lobte sich bereits für die positiven Effekte des Elterngeldes. Nun ist klar, dass die gestiegenen Geburtenzahlen im Jahr 2007 nur eine Ausnahmen waren.
Die Bilanz der Wanderungen über die hessische Landesgrenze weist 119.900 Zu- und 114.600 Fortzüge auf. Damit stieg der Wanderungsgewinn im Vergleich zum Vorjahreszeitraum von 2.500 auf 5.300 Personen, davon 2.700 aus den anderen Bundesländern und 2.600 aus dem Ausland. Der Wanderungsüberschuss wurde jedoch durch das Geburtendefizit mehr als aufgezehrt.
Im Beobachtungszeitraum Januar bis September 2008 nahm die Zahl der Geborenen um über 100 auf knapp 37.800 ab, gleichzeitig stieg die Zahl der Gestorbenen um 1.000 auf rund 44.100. Aufgrund der bis einschließlich November vorliegenden Zahlen der natürlichen Bevölkerungsbewegung ist für das gesamte Jahr 2008 mit einem Rückgang der Geburten um etwa 1.200 auf insgesamt gut 51.200 zu rechnen. Zeitgleich dürfte die Zahl der Gestorbenen um etwa 500 auf rund 59.600 zunehmen.