Erschrecken Sie nicht, liebe Leser, aufgrund der Überschrift. Denn im Zusammenhang mit Bratsch (wie auch anderen bands des Genres), darf guten Gewissens und auch politisch korrekt diesen lange verpönten Begriff wieder benutzen. Denn die Musiker selbst haben ihn wieder ins Gespräch gebracht. Bratsch gastiert in der Reihe „Andere Töne“ am Freitag, 10. Oktober 2008, 20 Uhr, im Bürgerhaus Sprendlingen.
Die wohl beste Band, die Zigeunermusik, Jazz, Klezmer, und Folk unter einen Hut bringt – das sind die fünf aus Paris stammenden Musiker, die sich „Bratsch“ nennen. Seit weit über 20 Jahren tourt die Band durch Europa. Die Musik von Bratsch lebt von genialen Arrangements und von absolut freien Improvisationen, von völlig überdrehten Tempi und von ewig dauernden Bordunpassagen. Die von Bratsch arrangierten Zigeuner- und Volkslieder leben von einer so nie gekannten Intensität. Kern allen Musizierens ist die Musik der Wandermusikanten, also der Klezmorim, der Sinti und Roma, die sich mit balkanesischen, armenischen, mazedonischen und griechischen Einflüssen mischen. Den Namen Bratsch leiten sie von der Bratsche ab, die ein beliebtes Begleitinstrument in der Musik der Wandermusiker war. Aber die Musiker von Bratsch haben nicht nur vielfältige Eindrücke von ihren Reisen mitgebracht, nein, sie haben selbst auch Eindruck hinterlassen, und davon legt heute ihr aktuelles Album eindrucksvoll Zeugnis ab. „Plein du Monde" ist ein Album, auf dem zahlreiche Bewunderer und Fans von Bratsch deren eigene alte und neue Songs gemeinsam mit der Gruppe aufgenommen haben – und die Liste dieser Musiker liest sich wie ein „Who Is Who” der Weltmusik- und Chanson-Szene. „Plein du Monde” ist eine furiose Mischung von verschiedensten Musikern, Stilen, Sprachen und deswegen ein ungemein typisches Bratsch-Album – Bratsch, die nun mit ihrem gleichnamigen Programm wieder auf Tournee gehen. dk