Alle freuten sich auf den 10.6. Denn dort sollte Modest Mouse in der Batschkapp auftreten. Taten sie aber nicht. Ein Überfall auf Sänger Isaac Brock verhinderte allerdings den Auftritt. Aber die souveräne Batschkapp-Bande organisierte ziemlich flott einen Nachholtermin für den Auftritt. Am 5.7. sollte die Sause mit Modest Mouse also steigen.
Als Vorgruppe war Sometree am Start, Indie-Rock der zwar rockte, aber etwas zu melancholisch angehaucht war. Aber die Jungs machten ihre Sachen gut. Nach einer halben Stunde bauten dann freundliche Bühnenarbeiter die Instrumente um, andere stimmten die Instrumente. Und das dauerte. Nach einer halben Stunde, war immer noch das Stimmen der Instrumente angesagt. Nach 15 Minuten hörte das Stimmen auf und ein Kerl mit Hut verteilte brav Handtücher auf der Bühne und werkelte im Hintergrund rum. Nach weiteren 15 Minuten und einer Wartezeit von insgesamt 1 Stunde, gefühlt eher 2 Stunden, ging dann das Konzert los.
Musikalisch war das Konzert einwandfrei. Brocks Stimme, mal wahnsinnig brutal, mal zerbrechlich sanft oder auch krankhaft besessen umspielte das Klanggerüst der anderen Bandmitglieder. Und ja, Johnny Marr war auch an der Gitarre. Der Ex-The Smith-Gitarrist ist seit 2007 festes Bandmitglied der Amerikaner. Eine Stunde lang wurden dann neue Songs aus dem zuletzt erschienenen Album „We Were Dead Before The Ship Even Sank“ aber auch Songs aus den anderen 4 Alben wurden gespielt. Interessant war es, dass Frontmann Brock die rechte Seite der Bühne einnahm und nicht, wie viele in der Mitte. Den Platz in der Mitte nahm Multiinstrumentalist Dann Gallucci ein. Er spielte neben der Gitarre auch noch Trompete und ein Streichinstrument. Weiter verwunderlich waren die Drummer. Macht man sich bei einigen Bands darüber lustig, dass sie drei Gitarristen aufzubieten haben, hatte Modest Mouse zwei Drummer aufzuweisen, die identisch auf die Trommeln einknüppelten. Ab und an bediente einer der Drummer Percussions oder sonstige „Lärm-Dinger“. Aber nach dieser Stunde war das Konzert auch wieder rum. Es folgte noch die obligatorische Zugabe, die es aber in sich hatte. Eine Art Medley wurde von den Mäusen präsentiert, die nicht nur durch seine länge, sondern auch von der fließenden Songübergängen zu überzeugen wusste. Musikalisch wurde man definitiv nicht entäuscht, aber die lange Wartezeit und die darauf folgende zu kurze Spielzeit war ein bisschen ärgerlich.