Anajo im Sinkkasten

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red /

Das war eine echte Premiere: Das Bett zu Gast im Sinkkasten! Bett-Chef Frank Diedrich, der wegen seiner guten Arbeit für seinen Club unzählige und auch viele spannende Angebote, gerade auch aus dem Indie-Bereich bekommt, hatte sich zu diesem Ortswechsel entscheiden, weil der Vorverkauf für das Anajo-Konzert so gut lief, dass zu befürchten war, dass er die ganzen Fans gar nicht in seinem Sachsenhäuser Club unterbringen würde.


So genoss Diedrich dann den Luxus, im Sinkkasten nur die Kasse und nicht auch noch Tresen und Technik machen zu müssen und freute sich über die gute Resonanz auf sein Konzertangebot. "Jenseits des Mainstreams" heißt ja die Losung des Bett, was musikalisch wie auch räumlich gemeint ist. Mit dem Umzug in den Sinkkasten begab er sich von dribbdebach nach hibbdebach, war also ortstechnisch plötzlich diesseits des Mains und mit Anajo auch musikalisch eher beim Mainstream. So kann´s gehen.


Warum die Augsburger, die Bayern beim Bundesvision Song Contest von TV Total vetraten, der art angesagt sind, dass sie sogar auf Titelblättern alternative Musikmagazin zu sehen sind, blieb auch nach diesen Konzert ein Rätsel. "Die sind doch nett", hörte ich als Reaktion auf mein demonstratives Gähnen. "Ja, eben", entgegnete ich. "Nett ist für mich nicht nur in einem solchen Zusammenhang eher ein Schimpfwort." Wenn man in der Popgeschichte zurück geht, wie spannend Trios sein konnten. The Jam. The Police. Selbst Fischer Z. Und morgen dann Joe Jackson in der Centralstation. Dagegen hatte das Spiel von Anajo weder Seele noch Eier. Und auch der deutsche Gesang, das Timbre, der Ausdruck (wenn man´s so nennen soll), die Phrasierungen und seltsamen Wortbetonungen, alles recht gewöhnungsbedürftig für einen Nicht-Fan. Da gab´s einen Song, der klang wie Stranglers light, alelrdings mit einer Melodieführung, die eher an Ralph Siegel erinnerte. Auch eine Mischung. Und wenn ich an die Neue deutsche Welle denke - da war eine Band wie UKW änhlich aufregend wie jetzt Anajo.


Aber wie heißt's so schön. Alles Geschmacksache sagte der Affe und biss in die Seife. Das laut Aussage des Sängers in Frankfurt diesmal gar nicht so junge Publikum mag die Songs, das sympathische Auftreten der Jungs, und tanzt und lacht und singt dazu. Und auch das muss man als junge Band erst mal erreichen.


TEXT/BILD: DETLEF KINSLER


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