Der Filmemacher Francis Ford Coppola feiert heute seinen 70. Geburtstag und kann zudem vons ich behaupten, Amerikas Winzer mit den meisten Oscars zu sein. Nach grandiosen Werken wie „Der Pate“ und dem Vietnamkriegs-Epos „Apokalypse Now“ und darauffolgenden Flops hat sich der Filmemacher in die Weinberge Kalifornias zurückgezogen und seine Talent an seine Tochter Sofia (Lost in Translation) weitergegeben. Drei Oscars konnte Coppola mit seiner erfolgreichen Verfilmung von Mario Puzos Mafia-Epos „Der Pate“ für sich verbuchen, die Fortsetzung 1974, Der Pate II, konnte diesen Erfolg mit fünf oscars sogar toppen. 1978/79 entstand der von einigen Widrigkeiten begleitete Film „Apokalypse Now“, der trotz extrem hoher Kosten zu einem kommerzieller Erfolg wurde. Doch der 1939 als Sohn eines Filmkomponisten und einer Schauspielerin in Detroit geborene Italo-Amerikaner litt infolge seines Ruhmes bald an Selbstüberschätzung, einer Prise Größenwahn, aber auch künstlerischer Kompromisslosigkeit, was sich in finanzielle Abenteuern niederschlug. So hat er für viele Millionen Dollar ein eigenes Studio eingerichtet und landete mit dem dort produzierten Liebesfilm „Einer mit Herz“ 1980 einen Flop. Die dritte Pate-Verfilmung 1990 brachte Coppola endlich wieder Geld und auch Reputation ein. Seither hat man Coppola nur noch selten im Regiestuhl sitzen sehen, zuletzt 2007 für den kommerziellen Flop „Jugend ohne Jugend“. Statt großem Kino wähle Coppola alsbald ein großes Schloss in Napa Valley, in dem er mit seiner Familie nun lebt. Aber man wird noch von dem Hollywoodmeister hören. Sein neuer Film ist bereits fertig, der Arbeitstitel „Tetro“. Das Drehbuch schrieb Coppola selbst und Klaus Maria Brandauer spielt eine Hauptrolle. Viel mehr ist noch nicht bekannt. Der Platz im Kino-Olymp der Besten ist Coppola auch so gewiss.