Abiturprüfungen werden wiederholt

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Jasmin_Takim /

Am vergangenen Freitag litten rund 15.000 Abiturienten in ganz Hessen unter den missverständlichen Aufgabenstellungen in den Mathematikprüfungen. Obwohl das Kultusministerium die Schulen kurzfristig per E-Mail zum Sachverhalt benachrichtigte, konnten die Fachlehrer ihre Schüler in den meisten Fällen erst nach dem Beginn der Klausuren informieren.

Nun hat Kultusministerin Dorothea Henzler verkündet, dass die betroffenen Prüfungen am 30. April wiederholt werden dürfen. Gewertet würde jeweils das bessere der beiden Ergebnisse. Henzler bedauere den Fehler besonders, „weil die Schülerinnen und Schüler zusätzlich belastet wurden“. Trotz dieser Panne möchte sie jedoch am Modell des Zentralabiturs festhalten. Für den kommenden Donnerstag hat sie eine Aktuelle Stunde zum Landesabitur beantragt. Laut Florian Rentsch, dem medienpolitischen Sprecher der FDP, gebe es keine Alternative zu einer zentralen und einheitlichen Prüfung.

Mit ihrer Entscheidung reagiert die Kultusministerin unter anderem auf die Forderungen der hessischen Landesschülervertretung, die zuvor für eine Wiederholung der Prüfungen plädierte. „Eine Nichtbewertung der einzelnen fehlerhaften Aufgaben ist ungenügend“, sagte Landesschulsprecherin Katharina Horn und ging sogar noch weiter, indem sie eine Abschaffung des Zentralabiturs forderte, das „so fehlerhaft wie seine Prüfungsaufgaben“ sei.

Zuvor kritisierten auch die oppositionellen Parteien das Kultusministerium. Mathias Wagner, bildungspolitischer Sprecher der Grünen, verkündete, dass das Kultusministerium „den Zentralismuswahn und die Misstrauenskultur gegenüber den Schulen im Kultusministerium“ anlässlich der Ereignisse beenden müsse. Weiterhin forderte er eine deutliche Kursänderung in der hessischen Bildungspolitik. „Ein gelber Anstrich für ein schwarzes Ministerium reicht nicht. Kultusministerin Henzler muss einiges anders machen, wenn vieles besser werden soll – und zwar schnell.“ Unterdessen forderte Heike Hebermann, die bildungspolitische Sprecherin der SPD, die Kultusministerin zu einer Entschuldigung auf. „Wenn man schon am Zentralabitur gegen alle Bedenken festhält, dann muss es wenigstens professionell vorbereitet sein.“


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