68er halten durch

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red /

Ausstellung im Historischen Museum wird bis 2. November verlängert


Die große Ausstellung über das "Geburtstagskind des Jahres", das globale Epochenereignis "1968", wird verlängert: Bis zum 2. November wird sie noch im Historischen Museum Frankfurt gezeigt. Mehr als 15.000 Besucher haben die Ausstellung seit Mai gesehen, darunter allein über einhundert Schulklassen aus ganz Deutschland.


Auch das JOURNAL FRANKFURT beteiligt sich. In der Lounge, dem letzten Raum der Ausstellung, der zum Verweilen einlädt, präsentieren wir gelebte Zeitgeschichte: unser Vorgängermagazin Pflaster­Strand nämlich, dessen Titelbilder nicht nur mutig, subversiv, witzig und ab und an auch skandalös waren, sondern auch die Wandlung von der Revolte bis zur Friedensbewegung und der Gründung der Grünen lässt sich in den Heften nachvollziehen.


Das Thema polarisiert die Zeitgenossen heute so wie einst. Bei der jetzt jungen Generation stößt es überwiegend auf Neugierde und Sympathie. Davon zeugen das Besucherbuch und die immer wieder von neuem gefüllte Schreibtafel im Ausgangsbereich des Museums: "Es bricht wieder alles auf – toll!", "Die Polizei Frankfurt 2008 freut sich, ebenfalls Leihgeber dieser Ausstellung sein zu dürfen", "Ich wünsche euch viele Besucher, die Ausstellung ist toll und es ist interessant zu sehen, was meine Eltern bewegt hat und wie sich das heute noch auswirkt."


Besonders beliebt ist die beeindruckende Video-Installation "68 Fragen" im ersten Ausstellungsraum: Acht Zeitzeugen – namhafte ebenso wie weniger bekannte – debattieren hier über ihre Erfahrungen in den 1960-er Jahren und über ihre heutigen Meinungen dazu. Herausragendes Bildmaterial aus den USA, Frankreich, Italien, Mexiko, Japan, Vietnam und der Tschechoslowakei zeugt von der Gleichzeitigkeit und Globalität der Studentenrevolte. Unter den über 700 Exponaten befinden sich eindrucksvolle Objekte wie Vollrad Kutschers "Antiimperialistisches Handpuppenspiel" (Frankfurt am Main 1970), über dreißig avantgardistische Siebdruck-Plakate des Atelier populaire aus dem Pariser Mai, die Brille von Rainer Langhans, die sexistischen Cover von Konkret neben den Plakaten von Oswalt Kolles Aufklärungsfilmen, die "Schnabeltasse für pensionierte Diktatoren" von Klaus Staeck (1969), die Schah-Masken der Berliner Demonstration am 2. Juni 1967, bei der Benno Ohnesorg erschossen wurde, die Jacke des Drummers Mitch Michell (Jimi Hendrix Experience 1966) – und viele andere sehenswerte Objekte. Sie wurden von über sechzig überwiegend privaten Leihgebern zur Verfügung gestellt.


Die Ausstellung ist täglich außer montags von 10 bis 18 Uhr zu sehen, mittwochs bis 21 Uhr.


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