#15MRZ in Frankfurt

Aktivisten wollen mit Aktionstag gegen Polizeigewalt protestieren

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Der Internationale Tag gegen Polizeigewalt findet am Donnerstag auch in Frankfurt statt. Verschiedene Institutionen wollen mit Aktionen auf, wie sie sagen, "institutionellen Rassismus" aufmerksam machen

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Copwatch Frankfurt ist eine "Informations- und Dokumentationsstelle für Betroffene rassistischer Polizeigewalt" – die sehen sie vielfältig belegt. Etwa durch Nadine, eine 32-Jährige aus Frankfurt. Sie sagt: „Wir, eine Freundin, mein Sohn und ich standen am Hauptbahnhof in Berlin, um uns voneinander zu verabschieden. Dann kam die Polizei und kontrollierte nur uns drei. Meinem damals sechsjährigen Sohn musste ich danach irgendwie erklären, warum die Polizei eigentlich nur uns kontrolliert.“ Youssouf, 20 Jahre und ebenfalls Frankfurter, habe ähnliche Erfahrungen gemacht „Personenkontrolle? Das kann ich echt nicht sagen, kann es echt nicht mehr zählen. Zu oft auf jeden Fall.“

Copwatch meint, dass Menschen mit anderer Hautfarbe, ausländischen Wurzeln, Migranten und auch arme Menschen nicht nur Erfahrungen mit Polizeikontrollen hätten – sondern auch "mit unangemessener, brutaler und manchmal sogar tödlicher Behandlung" durch Polizei- und Sicherheitsbeamte machen. Frankfurt sei dabei keine Ausnahme.

Ein Bündnis aus lokalen Initiativen und überregionalen Kampagnen will rassistische Polizeigewalt im öffentlichen Raum sichtbar machen und institutionellen Rassismus kritisieren: Aus diesem Anlass findet am Donnerstag ein Aktionstag gegen Polizeigewalt statt. Nach Berlin wird der internationale Gedenktag damit zum ersten Mal in Frankfurt begangen und soll sich langfristig in Deutschland etablieren. Demos gegen Polizeigewalt hatte es in der Vergangenheit aber immer wieder auch in Frankfurt gegeben. 2008 war es bei einer Soli-Demo anlässlich des in Griechenland durch Polizisten erschossenen 15-jährigen Alexandros Grigoropoulos zu Auseinandersetzungen zwischen Zivilbeamten und linken Aktivisten gekommen (Foto oben).

Performances, eine Gedenkveranstaltung, Videoinstallationen und eine Podiumsdiskussion werden an vier Orten in der Innenstadt den Erfahrungen von Betroffenen Gehör verschaffen.

An der Hauptwache wird es von 12 Uhr an Aktionen, Installationen und Performances geben – dann geht es am Willy-Brandt-Platz, der Kreuzung Otto- und Niddastraße im Bahnhofsviertel und schließlich gegen Abend im Studierendenhaus in Bockenheim weiter. Der ganze Ablaufplan mit Programm ist abrufbar unter: www.15mrz.org

>>Internationaler Tag gegen Polizeigewalt, 15.3., 12 – 21 Uhr


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