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Mietspiegel 2022
Durchschnittsmiete um 9,9 Prozent gestiegen
Zum 1. Juni tritt in Frankfurt ein neuer Mietspiegel in Kraft. Er soll für Transparenz zwischen Mietenden und Vermietenden sorgen. Im Vergleich zur letzten Erhebung sind die durchschnittlichen Mieten um knapp zehn Prozent gestiegen. Kritik kommt von mehreren Fachverbänden.
Wer in Frankfurt eine Wohnung mietet, muss im Durchschnitt 10,29 Euro pro Quadratmeter zahlen. Das geht aus dem neuen Mietspiegel hervor, den der Magistrat am Montag beschlossen hat und der am 1. Juni in Kraft tritt. Im Vergleich zur letzten Erhebung vor vier Jahren liegt damit ein Plus von 9,9 Prozent vor. Seinerzeit mussten im Schnitt 9,36 Euro bezahlt werden. Pro Jahr liegt entsprechend eine Steigerung um 2,4 Prozent vor.
Grundlage für die Erhebung waren laut Stadt die Daten von knapp 3500 Frankfurter Haushalten zu Art, Größe, energetischer Ausstattung, Beschaffenheit und Lage. Darüber hinaus habe man in 1100 Fällen Informationen aus der schriftlichen Vermieterbefragung ausgewertet. Da die aktuelle Marktmiete aufgezeigt werden soll, fließen nur jene Mietverhältnisse ein, die neu abgeschlossen oder verändert wurden. Der Zeitraum für letztere Gruppierung wurde inzwischen von vier auf sechs Jahre verlängert.
Ziel ist es, eine Basis für Mieterhöhungsforderungen zu haben. „Mit Hilfe des Mietspiegels kann nachvollziehbar und begründet dargelegt werden, wie hoch die ortsübliche Miete für eine vergleichbare Wohnung ist. Damit trägt ein Mietspiegel dazu bei, den Rechtsfrieden zwischen Mietenden und Vermietenden zu wahren“, wie Planungsdezernent Mike Josef (SPD) am Montag mitteilte. Der Wohnungsmarkt sei jedoch weiterhin „angespannt“. Die vielen Neubauten hätten zwar für Entlastung auf dem Wohnmarkt gesorgt, Ausstattung und Preisniveau prägten jedoch auch den Mietmarkt. Deutlich werde, dass vor allem neuvereinbarte Mieten, wenn eine Wohnung wieder oder zum ersten Mal vermietet werde, „überdurchschnittlich gestiegen sind“, so Josef.
Kritik kommt nun auch von mehreren Fachverbänden, die den Mietspiegel ablehnen – darunter Haus & Grund Frankfurt am Main e.V., der Verband der Südwestdeutschen Wohnungswirtschaft e.V. (VdW südwest) und der Verein Mieter helfen Mietern Frankfurt. Er sei „ein Zerrspiegel“, da er der Vielfältigkeit des Marktes in keiner Weise gerecht werde. „Benachteiligt werden vor allem die Vermieter, die Wohnungen mit Augenmaß energetisch saniert haben, um ihren Mietern hohe Kosten zu ersparen und ihnen weiterhin bezahlbaren Wohnraum zu ermöglichen, wie Axel Tausendpfund, Vorstand des VdW südwest, mitteilt. Sie hätten nach dem neuen Modell keine Möglichkeit, die Miete moderat anzupassen.
Der neue Mietspiegel soll in Kürze im Amt für Wohnungswesen und über den Buch- und Zeitschriftenhandel für drei Euro erhältlich sein. Die Mietspiegelbroschüre als PDF-Datei sowie weitere Informationen zum Frankfurter Mietspiegel sind unter frankfurt.de/mietspiegel abrufbar. Der Online-Mietspiegelrechner der Stadt wird zeitnah aktualisiert unter frankfurt.de/mietspiegel-rechner erreichbar sein.
Grundlage für die Erhebung waren laut Stadt die Daten von knapp 3500 Frankfurter Haushalten zu Art, Größe, energetischer Ausstattung, Beschaffenheit und Lage. Darüber hinaus habe man in 1100 Fällen Informationen aus der schriftlichen Vermieterbefragung ausgewertet. Da die aktuelle Marktmiete aufgezeigt werden soll, fließen nur jene Mietverhältnisse ein, die neu abgeschlossen oder verändert wurden. Der Zeitraum für letztere Gruppierung wurde inzwischen von vier auf sechs Jahre verlängert.
Ziel ist es, eine Basis für Mieterhöhungsforderungen zu haben. „Mit Hilfe des Mietspiegels kann nachvollziehbar und begründet dargelegt werden, wie hoch die ortsübliche Miete für eine vergleichbare Wohnung ist. Damit trägt ein Mietspiegel dazu bei, den Rechtsfrieden zwischen Mietenden und Vermietenden zu wahren“, wie Planungsdezernent Mike Josef (SPD) am Montag mitteilte. Der Wohnungsmarkt sei jedoch weiterhin „angespannt“. Die vielen Neubauten hätten zwar für Entlastung auf dem Wohnmarkt gesorgt, Ausstattung und Preisniveau prägten jedoch auch den Mietmarkt. Deutlich werde, dass vor allem neuvereinbarte Mieten, wenn eine Wohnung wieder oder zum ersten Mal vermietet werde, „überdurchschnittlich gestiegen sind“, so Josef.
Kritik kommt nun auch von mehreren Fachverbänden, die den Mietspiegel ablehnen – darunter Haus & Grund Frankfurt am Main e.V., der Verband der Südwestdeutschen Wohnungswirtschaft e.V. (VdW südwest) und der Verein Mieter helfen Mietern Frankfurt. Er sei „ein Zerrspiegel“, da er der Vielfältigkeit des Marktes in keiner Weise gerecht werde. „Benachteiligt werden vor allem die Vermieter, die Wohnungen mit Augenmaß energetisch saniert haben, um ihren Mietern hohe Kosten zu ersparen und ihnen weiterhin bezahlbaren Wohnraum zu ermöglichen, wie Axel Tausendpfund, Vorstand des VdW südwest, mitteilt. Sie hätten nach dem neuen Modell keine Möglichkeit, die Miete moderat anzupassen.
Der neue Mietspiegel soll in Kürze im Amt für Wohnungswesen und über den Buch- und Zeitschriftenhandel für drei Euro erhältlich sein. Die Mietspiegelbroschüre als PDF-Datei sowie weitere Informationen zum Frankfurter Mietspiegel sind unter frankfurt.de/mietspiegel abrufbar. Der Online-Mietspiegelrechner der Stadt wird zeitnah aktualisiert unter frankfurt.de/mietspiegel-rechner erreichbar sein.
17. Mai 2022, 12.23 Uhr
sie
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8. Dezember 2023
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