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Zwischen urbaner Kunst im öffentlichen Raum war die Franfurter Friedenstaube immer ein Hingucker © Adobe Stock/Martin Debus
Main Yard im Allerheiligenviertel
Frankfurter Friedenstaube muss Neubau weichen
Nahe des Allerheiligentors soll ein denkmalgeschütztes Gebäude abgerissen werden – trotz seines berühmten Graffiti-Kunstwerks. Das Bauprojekt „Main Yard“ wird das historische Haus ersetzen.
Wer in Frankfurt mit der Linie 11 durch die Stadt fährt, wird die kunstvoll gestaltete Friedenstaube des Frankfurter Graffiti-Künstlers Justus Becker – auch bekannt als Cor – unweit des Allerheiligentors nicht übersehen können. Das Haus, auf dem das Kunstwerk prangt, hat mehrere Weltkriege überlebt und trotzt den imposanten Wolkenkratzern der Stadt. Obwohl es unter Denkmalschutz steht, ist nun klar: Das Gebäude muss aufgrund statischer Mängel abgerissen werden. Trotz intensiver Bemühungen des Projektentwicklers haben die Behörden aus Sicherheitsgründen eine Weiternutzung des Gebäudes untersagt.
Das geplante Bauvorhaben im Allerheiligenviertel trägt den Namen „Main Yard“ und soll sowohl Wohnraum als auch Einkaufsmöglichkeiten bieten. Es soll der Gegend, die als kleine Schwester des Bahnhofsviertels gilt, neues Leben einhauchen. Ursprünglich war geplant, das leerstehende Gebäude in das neue Stadtquartier zu integrieren. Als die Bauarbeiten für die Baugrube begannen, wurde das Gebäude noch aufwendig gesichert.
Allerheiligenviertel in Frankfurt: Friedenstaube und Gebäude müssen weichen
Seit 2022 ist die dreizehn Meter große Friedenstaube samt Olivenzweig in ukrainischen Nationalfarben Teil des Frankfurter Stadtbilds. Das Bild wurde kurz nach der russischen Invasion in der Ukraine an das fünfgeschossige Wohn- und Geschäftshaus angebracht. Mittlerweile ist das Kunstwerk durch die Neubauten fast unsichtbar geworden. Der Abriss des Gebäudes ist bereits genehmigt.
„Wir bedauern sehr, dass dieses geschichtsträchtige Haus abgerissen werden muss. Es war von Anfang an unser Ziel, dieses Haus harmonisch in die Neubebauung des Quartiers zu integrieren. Es ist bedauerlich, dass unsere umfangreichen Bemühungen in dieser Hinsicht nun hinfällig sind“, sagt René Reif, geschäftsführender Gesellschafter der in München ansässigen OrT Group. Sie ist für das Main Yard verantwortlich.
Auch Robert Schmelzer, der Marketing und Communications Manager des Unternehmens, bedauert den kommenden Abriss des geschichtsträchtigen Gebäudes im Gespräch mit dem JOURNAL und erklärt: „Es wurden alle Register gezogen. Es wurde alles probiert zu erhalten. Wir haben uns mit der Geschichte des Viertels auseinandergesetzt und wollten das erhalten.“ Eine andere Möglichkeit würde es nun nicht mehr geben.
Pläne für die Zukunft im Allerheiligenviertel: Neubau statt Altbau
Wäre der Abriss nicht notwendig, wären die unteren Stockwerke mit Gewerbeflächen und die oberen Stockwerke mit Wohnflächen ausgestattet worden. Dies soll nun in Form eines Neubaus an derselben Stelle umgesetzt werden.
Gastronomische Pläne hätte es auch schon für das alte Gebäude gegeben. War in der Allerheiligenstraße 20 früher noch das berüchtigte Lokal „Sonne von Mexiko“, das als Treffpunkt für das benachbarte Rotlichtviertel galt, sollte dieses eigentlich erneut dort einziehen. Für die Planung sei man auch bereits im Gespräch mit einem bekannten Frankfurter Gastronomen. Selbst wenn der Standort nun nicht ganz dem authentischen Original entspricht, wird das Lokal dafür in einen Neubau einziehen.
Das geplante Bauvorhaben im Allerheiligenviertel trägt den Namen „Main Yard“ und soll sowohl Wohnraum als auch Einkaufsmöglichkeiten bieten. Es soll der Gegend, die als kleine Schwester des Bahnhofsviertels gilt, neues Leben einhauchen. Ursprünglich war geplant, das leerstehende Gebäude in das neue Stadtquartier zu integrieren. Als die Bauarbeiten für die Baugrube begannen, wurde das Gebäude noch aufwendig gesichert.
Seit 2022 ist die dreizehn Meter große Friedenstaube samt Olivenzweig in ukrainischen Nationalfarben Teil des Frankfurter Stadtbilds. Das Bild wurde kurz nach der russischen Invasion in der Ukraine an das fünfgeschossige Wohn- und Geschäftshaus angebracht. Mittlerweile ist das Kunstwerk durch die Neubauten fast unsichtbar geworden. Der Abriss des Gebäudes ist bereits genehmigt.
„Wir bedauern sehr, dass dieses geschichtsträchtige Haus abgerissen werden muss. Es war von Anfang an unser Ziel, dieses Haus harmonisch in die Neubebauung des Quartiers zu integrieren. Es ist bedauerlich, dass unsere umfangreichen Bemühungen in dieser Hinsicht nun hinfällig sind“, sagt René Reif, geschäftsführender Gesellschafter der in München ansässigen OrT Group. Sie ist für das Main Yard verantwortlich.
Auch Robert Schmelzer, der Marketing und Communications Manager des Unternehmens, bedauert den kommenden Abriss des geschichtsträchtigen Gebäudes im Gespräch mit dem JOURNAL und erklärt: „Es wurden alle Register gezogen. Es wurde alles probiert zu erhalten. Wir haben uns mit der Geschichte des Viertels auseinandergesetzt und wollten das erhalten.“ Eine andere Möglichkeit würde es nun nicht mehr geben.
Wäre der Abriss nicht notwendig, wären die unteren Stockwerke mit Gewerbeflächen und die oberen Stockwerke mit Wohnflächen ausgestattet worden. Dies soll nun in Form eines Neubaus an derselben Stelle umgesetzt werden.
Gastronomische Pläne hätte es auch schon für das alte Gebäude gegeben. War in der Allerheiligenstraße 20 früher noch das berüchtigte Lokal „Sonne von Mexiko“, das als Treffpunkt für das benachbarte Rotlichtviertel galt, sollte dieses eigentlich erneut dort einziehen. Für die Planung sei man auch bereits im Gespräch mit einem bekannten Frankfurter Gastronomen. Selbst wenn der Standort nun nicht ganz dem authentischen Original entspricht, wird das Lokal dafür in einen Neubau einziehen.
23. Oktober 2024, 12.20 Uhr
Till Taubmann
Till Christian Taubmann
Jahrgang 1997, Studium in Kommunikationsdesign an der Hochschule Mainz, Arbeit als freier Illustrator, seit Januar 2023 beim JOURNAL FRANKFURT. Mehr von Till Christian
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Text: Till Taubmann / Foto: © Adobestock/ helmutvogler
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2. November 2024
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