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Trendprodukt Apfelwein

Im vergangenen Herbst schlugen die Wogen an Hessens Stammtischen hoch: Die Bürokraten der EU in Brüssel wollten mit ihrer Weinverordnung den Apfelkelterern verbieten ihr Produkt weiterhin als Wein zu bezeichnen. Ein gefundenes Fressen für die Politik im Landtagswahlkampf.


Der drohende Verlust des offiziellen Namens unseres hessischen Nationalgetränks ist mittlerweile abgewendet. Dennoch ist die Nomenklatur des Stöffschens vielfältig. Allein die kursierenden Schreibweisen des dialektalen Wortes „Ebbelwoi“ sind nicht an einer Hand abzuzählen.


Um solche und andere Dinge, die des Hessen liebstes Getränk betreffen ging es gestern beim zweiten hessischen Apfelwein-Kongress im Maintower. Experten aus Vermarktung und Wissenschaft, von Verbänden und Herstellern diskutierten über die Zukunft des Ebbelwois und die Möglichkeiten eines Imagewandels, um neue Märkte und Zielgruppen zu erschließen.


Ob als Trendprodukt im Mix mit Cola, als ausgesprochenes Bio-Erzeugnis oder unter Betonung des regionalen und traditionellen in der globalisierten Welt – die Ansätze sind vielfältig. „Megatrend Heimat: Unsere Zukunft wird regional“ lautete deshalb das Motto der Veranstaltung, das Hessens Europaminister und Schirmherr Volker Hoff (CDU) ins Zentrum seiner Eröffnungsrede stellte.


Trendforscher wie Andreas Haderlein vom Zukunftsinstitut Kelkheim warnten jedoch vorm allzu verstaubten Image der Blauen Bock-Nostalgie und des Rentner-Schoppens: "Die Gretchenfrage ist: Wie viel Platz ist für den Apfelwein im Regal zwischen Bionade, Red-Bull und Biermixgetränken?" Er legte den Anwesenden vor allem die multimediale Nutzung des Internets und neue Vermarktungskonzepte und Kontextualisierungen über Events nahe, Beispielsweise die Kombination mit Sushi. Schließlich sei Apfelwein nicht nur einfach ein Durstlöscher, man müsse das Gerippte samt Inhalt als Lifestyle-Produkt vermarkten und in den Zusammenhang mit Wellness und Gesundheit stellen, wie es umtriebige Frankfurter Designerläden mit T-shirts und Trinkebchern für Kinder schon täten.


Als schützenswert wurde aber vor allem auch die Grundlage der Stöffche-Produktion eingeordnet: Der Erhalt der hessischen Streuobstwiesen. Heute gebe es 70 Prozent weniger Obstbäume in Hessen als noch vor 25 Jahren, so der Keltereiverband. Die Apfelweinproduktion sei in den letzten 15 Jahren nahezu halbiert worden. Derzeit liege sie bei rund 40 Millionen Liter pro Jahr.


Der Apfelwein-Kongress hat zum zweiten Mal stattgefunden. Er wird vom Verband der Hessischen Apfelwein- und Fruchtsaft-Keltereien e.V. organisiert. Dem Verband gehören 55 Keltereien an.

 
7. August 2008, 12.32 Uhr
jan-otto weber
 
 
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