Theater holt junge Türken auf die Bühne

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red /

Das Thema Jugendkriminalität bestimmt den Landtagswahlkampf und monopolisiert die Medien. Alexander Brill, Gründer des laiensclub am schauspielfrankfurt, will eine ganz neue Sicht auf die Problematik proben – und so ein Beispiel für Völkerverständigung und –zusammenarbeit geben.

Mit dem Projekt theaterperipherie, einer von ihm begründeten Bühne, möchte sich Brill auf ein ganz anderes Niveau „in die laufenden gesellschaftlichen Diskurse einmischen“. Angesichts des aktuellen gespannten Klimas im Umgang mit den Themen Ausländer, Kriminalität und Islam, will sich das Ensemble „mit den Menschen und Kulturen in unserer gesellschaftlichen Peripherie theatralisch auseinandersetzen“. Die jugendliche Darsteller aus der Türkei, Afghanistan, dem Iran und Deutschland sollen ihre Wurzeln in der jeweiligen Peripherie haben. Die Truppe wird aber für jede Produktion nach diesen Prinzipien neu zusammengestellt. „Theaterperipherie“ beabsichtigt auch längerfristig mit dem schauspielfrankfurt zu kooperieren und zu koproduzieren.

Als erstes Werk wird am 26. Januar „Ehrensache“ von Lutz Hübner in der Jugendkulturkirche Sankt Peter gespielt (Foto). Ein Stück über Jugendgewalt, das zwar schon an mehreren Stadttheatern lief, bis jetzt aber nur von deutschen Schauspieler gespielt wurde. „Das finde ich nicht in Ordnung, denn das kann nur ein Abend werden, in dem wir Deutschen über die ‚Anderen’ erzählen“, urteilt Brill. Indem er Migranten auf die Bühne holt verspricht der Regisseur „wesentlich höhere Authentizität und Kenntnis der Problematik der Ehre.“

Mit seinem Projekt will er, „dem Publikum ein differenziertes Bild darüber geben, in welchen Zwängen, Nöten und Widersprüchen junge muslimische Männer und Frauen hier gefangen sind, und wie kompliziert und verletzlich sich die gegenseitige Annäherung oft gestaltet“.

Premiere am Samstag, 26. Januar, um 19.30 Uhr in der Sankt Peter Kirche, Bleichstr.33.

Eintritt: erm. 7 Euro / 12 Euro
Karten gibt es auch unter: 0180 50 40 300

Text: Ghislain de La Chaise, Foto: Veranstalter


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