Newsletter
|
ePaper
|
Apps
|
Abo
|
Shop
|
Jobs

Sie kam, sah und winkte.

Celine Dion kam, sah und winkte. 20.15 Uhr im nicht ausverkauften Waldstadion (Ticketpreise: 70 – 197 Euro). Die Kanadierin taucht überraschend aus der Katakombe unter der Haupttribüne auf. Begleitet von ihrer Entourage, acht Tänzern und zwölf Musikern, schreitet Celine Dion winkend, im pinken Minikleid, an den Stuhlreihen des Innenraums entlang, um in den Backstagebereich zu entschwinden. Die Menschenmassen stehen und jubeln begeistert. Standing Ovations, wie es sie während des ganzen Konzertes geben wird. Eine Minute später beginnt Dions zweistündige, perfekt inszenierte Show.


Auf den drei großen Leinwänden hinter und neben der Bühne flimmern zum Auftakt Videoclips. Kameraschwenk auf Dions Stilettogeschmückte, durchtrainierte Beine. Sie besteigt ein Cabrio. Und dann folgen Impressionen der großen Welttournee. 100 Städte in 25 Ländern bereist die Kanadierin: Pretoria, Kapstadt, Dubai, Sydney, Berlin und dann Frankfurt. „I drove all night“ ist der passende Auftakt, eine von vielen Coversongs, die Dion an diesem Abend vorträgt. Kanadische Flaggen werden vereinzelt vom Publikum geschwenkt. Die Stimmung könnte nicht besser sein. Celine Dion, perfekt gestylt und absolut frisch wirkend, winkt, hüpft und animiert die Zuschauer mit persönlicher Ansprache. „Ist das gut Frankfurt?“ Es folgen wieder Standing Ovations, die fast wie La Ola aussehen. Die Zuschauer huldigen hier nicht in einem Star, ihr Verhalten gleicht der Verehrung einer Göttin.


Nahtlos geht es über zu „The Power of Love“, eigentlich bekannt durch Jennifer Rush. Die Schreiber des Songs- Susan Mary Applegate und Gunther Mende- , verrät die überaus gesprächige Dion, befinden sich im Stadion. Desweiteren erfahren die Konzertgäste, dass Celine Dion auf der Tour, die sie im Februar gestartet hat, von ihrem 7-jährigen Sohn und ihrer 81-jährigen Mutter begleitet wird. „It’s a family world tour“ ruft sie und wischt sich eine Träne von der Wange. Die Dion ganz warmherzig und natürlich.


Überraschenderweise sang Dion nicht alle ihrer aktuellen Titel des Albums „Taking Chances“. Vielmehr durchmischte sie ihr Programm. Mit dem Song „Taking Chances“ wurde aber klar, dass die Sängerin weg von ihrem Balladenimage möchte hin zu Rock und Blues. „All coming back to me“, in Begleitung von drei Backgroundsängern, war ein weiteres Indiz dafür. Perfekt gesungen, allerdings mit weniger “Dreck in der Stimme” als Meat Loaf – dafür auch schöner anzusehen. Bei „Because you Love me“ ist Celine wieder in ihrem alten Metier. Es folgt der erste von fünf Kostümwechseln. Durch Videoeinspielungen und der Perfomance der acht Tänzer vergeht die Zeit im nu. Jetzt im schwarzweißen Kleid mit weißem, sich aufblähenden Umhang gibt’s „Your Eyes on me“ und – schmacht- „All by Myself“. Es offenbart sich eine grandiose Stimme (die live bedeutend beeindruckender ist, als in steriler Studioakustik).


Musikalisch begleitet von einem Violinisten und dem Klavierspieler am Flügel, ist das Konzert eine Ohrenweide. Im schwarzglitzernden Overall mit Schlag trägt die Kanadierin unterstützt von den Tänzern „I’m alive“ vor. Das Publikum klatscht begeistert mit. Es folgte das ruhigere „Shadow of Love“ von der aktuellen Platte, gefolgt von „I’m your angel“, was sie im Duett singt. „Rockig“ soll es dann mit dem Heart-Cover „Alone“ werden. Dabei spielt Dion „Luftgeige“. Richtig gefühlvoll hingegen ist „My Love“, das Celine Dion zunächst mit geschlossenen Augen acapella singt. Bei „The Prayer“ wird die Sängerin am Bildschirm von einer Einspielung Andrea Boccellis unterstützt. Ein netter Gimmick das Quasiduett.


Ein Song in Französisch musste es dann noch sein „Pour que tu m’aimes encore“. Und dann wurde die Balladenzeit von Rock abgelöst. Alle stehen, stampfen und heben die Faust bei „We will rock you“. Hätte man Dion nicht zugetraut. Es folgt eine Art Tribute to Queen
Mit entsprechenden Videoclips und „The Show must go on“. Offenbar strebt die 40-Jährige einen Imagewechsel an, Facettenreichtum zeigte sie mit diesem Teil der Show allemal.


Das Ende der Show wurde mit dem bluesigen „Man’s World“ eingeleitet und mündete in „River deep - Mountain high“. Fast glaubt man die Show sei zu Ende. Die Bühne ist leer und dunkel. Zugaben sind wohl nicht eingeplant, die stehenden Ovationen gab es ja schon dutzendfach vorher. Doch fehlte da nicht noch was? Ja richtig: Einspieler Titanic und bei „My heart will go on“ entfacht sich ein Lichtermeer im Stadion. Feuerzeuge, Leuchtstäbe und Wunderkerzen. Furchtbar kitschig – aber auch irgendwie schön.


Das Fazit nach zwei Stunden: 22 Songs, immer gut bei Stimme und optimale Akustik. Dazu fünf Kostümwechsel. Was will man mehr? Vielleicht das neue Parfum von Dion. Das gab es draußen in Form von Pröbchen gratis. Ein wenig süßlich-romantisch, dafür lang anhaltend. Wie auch Celine Dion.


P.S.: Nicht zu vergessen Jon Mesek, der ab 19.30 Uhr für 30 Minuten aus seinem Album „In my Head“ spielte und dabei – fast nur hinter seinem Keyboard sitzend - aber doch nur musikalisch untermalte, wie sich langsam das Stadion füllte. Nicole Brevoord

 
15. Juni 2008, 14.43 Uhr
red
 
 
Fotogalerie:
{#TEMPLATE_news_einzel_GALERIE_WHILE#}
 
 
 
Mehr Nachrichten aus dem Ressort Stadtleben
Die Galeria Kaufhof-Kette hat einen neuen Investor gefunden. Doch fest steht, dass Filialen geschlossen werden. Nun ist auch klar, welche Warenhäuser betroffen sind – Frankfurt ist nicht dabei.
Text: sie/ktho / Foto: Red
 
 
 
 
 
 
 
Ältere Beiträge
 
 
 
 
30. April 2024
Journal Tagestipps
Pop / Rock / Jazz
  • Marie Bothmer
    Das Bett | 19.30 Uhr
  • Ab in den Mai Open Air
    Reduit Mainz-Kastel | 18.00 Uhr
  • Roy Hammer & die Pralinées
    Batschkapp | 19.30 Uhr
Nightlife
  • Tanz in den Mai
    Batschkapp | 23.59 Uhr
  • danceffm – Tanz in den Mai
    Tanzschule Bauer | 20.00 Uhr
  • Tanz in den Mai
    Hafen 2 | 20.00 Uhr
Klassik / Oper/ Ballett
  • Bergen Philharmonic Orchestra
    Alte Oper | 20.00 Uhr
  • Der Freischütz
    Hessisches Staatstheater Wiesbaden | 19.30 Uhr
  • Female Guitar
    Hochschule für Musik und Darstellende Kunst | 19.30 Uhr
Theater / Literatur
  • Annette, ein Heldinnenepos
    Staatstheater Darmstadt | 19.30 Uhr
  • Literarisches Quartett
    Staatstheater Mainz | 20.00 Uhr
  • Keiner hat gesagt, dass Du ausziehen sollst
    Stalburg Theater | 20.00 Uhr
Kunst
  • 1974 – Abba, Fussball, Energiekrise
    Freilichtmuseum Hessenpark | 09.00 Uhr
  • 244ff. – Von Friedrich bis Ferdinand
    Schloss Bad Homburg | 10.00 Uhr
  • Teboho Edkins
    Kai Middendorff | 18.00 Uhr
Kinder
  • So weit oben
    Theaterhaus | 10.00 Uhr
  • Lichtspielplatz
    DFF – Deutsches Filminstitut & Filmmuseum | 11.00 Uhr
  • Schirn Studio. Die Kunstwerkstatt
    Schirn Kunsthalle Frankfurt | 16.00 Uhr
Freie Stellen