Straßen und Plätze im Nordend familien- und altengerechter zu gestalten – dies ist das Ziel eines im April 2007 gestarteten Projekts im Nordend. In Zusammenarbeit mit lokalen Initiativen sollen „Vernetzte Spiel- und Begegnungsräume“ entstehen, gefördert wird das Modellvorhaben vom Bundesverkehrsministerium.
Als Ableger des Projekts bietet die Stadt den Bürgern nun eine Plattform im Internet, um den Stadtteil aktiv mitzugestalten. Basierend auf WikiMap, einer Karte nach Vorbild des bekannten Internet-Lexikons, können die Bürger Orte im Nordend mit eigenen Kommentaren versehen, bebildern und Videos einstellen. Zur aktiven Nutzung ist eine Registrierung erforderlich – anschauen ist auch ohne Passwort möglich. Übrigens steht die Seite nicht nur Nordendbewohnern, sondern allen Internetusern offen. Die Entwicklung, die administrativen Rechte und die Bereitstellung des externen Servers auf zunächst 2 Jahre kosten die Stadt 15.000 Euro.
„Wir sind stolz auf das Projekt“, so Verkehrsdezernent Lutz Sikorski (Grüne). „Es ist bundesweit einmalig. Die Nutzung dieser virtuellen Begegnungsstätte soll den Bürgern in erster Linie Spaß machen und natürlich auch zu wirklichen Kontakten führen. Sie können sich über ihren Stadtteil austauschen, sagen was ihnen gefällt und was nicht.“
Erste Einträge sind bereits vorhanden. So freut sich ein Benutzer darüber, dass er nicht weit vom Malsehn-Kino wohnt. Ein anderer hat den Sonnenuntergang über der Neuhofstraße fotografiert und ein dritter erinnert sich an das alte Volksbildungsheim am Eschenheimer Turm, das heutige Metropolis-Kino. Aber auch Kritisches ist zu lesen. Etwa, dass die schräg parkenden Autos vor dem Gehweg an der Wolfsgangstraße durch eine bauliche Maßnahme gestoppt werden sollen oder diverse Kreuzungsbereiche am Oeder Weg radfahrfeindlich seien.
„Wir werden die Einträge verfolgen um zu sehen, wo es Situationen gibt, die zu Unbill führen“, so Sikorski. „Zwar ist das Wikimap nicht als direkter Kontakt zur Stadtverwaltung gedacht, allerdings werden wir Anregungen aufgreifen und diskutieren.“
Für Bürger, die sich direkt an die Stadtverwaltung wenden wollen, steht ein Kontaktformular auf der Seite zur Verfügung. Auf die Seite selbst gelangt der Nutzer in Zukunft über einen Link auf der Startseite der Stadt Frankfurt (www.frankfurt.de) oder direkt unter unten angegebener Adresse. Verläuft das WikiMap erfolgreich, ist laut Sikorski nach zwei Jahren eine Ausweitung auch auf andere Stadtteile denkbar.