Als Chef des Sozialistischen Deutschen Studentenbundes (SDS) gehörte KD Wolff zu den Ober-Revoluzzern der 68er Bewegung. 40 Jahre danach hat der einstige Bürgerschreck die Ehrenplakette der Stadt Frankfurt erhalten.
Oberbürgermeisterin Petra Roth (CDU) würdigte damit am Montag die «verlegerische Mission» des 65-Jährigen, der mit seinem kleinen Stroemfeld Verlag in der deutschen Literaturlandschaft bei der Edition großer Autoren wie Hölderlin oder Kafka seit Jahrzehnten Pionierarbeit leistet.
Karl Dietrich Wolff, der schon als aufmüpfiger Schüler nur «KD» genannt wurde, passt heute wie schon in der Vergangenheit in kein Raster. Als Organisator der Studentenrevolte gehörte er dem anti- autoritären Flügel an, der sich mit den orthodoxen Marxisten schwertat. Anders als so mancher Mitstreiter, der trotz dogmatisch- kommunistischer Vergangenheit eine steile Karriere in Politik oder Wirtschaft machte, ist Wolff seiner Grundhaltung aber treugeblieben