Energiekrise

Goethe-Uni will Gebäude zeitweise schließen – der AStA protestiert

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Die Goethe-Uni will in der vorlesungsfreien Zeit zeitweilig die Gebäude schließen, um Energie zu sparen. Der AStA befürchtet eine Verschlechterung für die Situation der Studierenden.

Till Geginat /

In ganz Hessen sind öffentliche Institutionen zum Energiesparen angehalten – auch die Hochschulen. Die Goethe-Universität reagierte im November 2022 ihrerseits mit Einsparungen auf die Energieeinsparverordnung des Landes Hessen und setzte kurzfristige Maßnahmen um wie eine Absenkung der Raumtemperatur und die Abschaltung nicht benötigter Beleuchtungen. Auch eine „Nutzungssensibilisierung“ der Studierenden wurde umgesetzt. Langfristig sollen etwa energetische Sanierungen und weitere Optimierungen erfolgen.

Jedoch scheint die Hochschule damit Probleme zu haben. Wie der Allgemeine Studierendenausschuss (AStA) mitteilt, kündigte das Präsidium in einem Rundschreiben an die Dekanate an, alle Gebäude für bestimmte Zeit schließen zu wollen, falls die Einsparungsziele des Landes nicht eingehalten werden können.
Konkret betroffen seien die Zeiträume vom 19. August bis 3. September in der vorlesungsfreien Zeit des Sommersemesters und vom 22. Dezember bis 7. Januar des Wintersemesters. Für den Winterzeitraum würden überdies die Mitarbeiter aufgefordert, Urlaub zu nehmen.

Ein Problem: Geschlossene Bibliotheken

Hintergrund: Die Goethe-Uni will die Energiekosten in Höhe von 30 bis 40 Millionen Euro senken. Sollte sie das Sparziel nicht erreichen, wird den Fachbereichen die finanzielle Unterstützung gekürzt. Eine solche Haushaltssperre beträgt sechs Prozent des Haushalts. Mit den Gebäudeschließungen könnte sie dieser Sanktion zuvorkommen.

Der AStA befürchtet aber, dass dadurch die Lage der Studierenden massiv verschärft wird: „Das Präsidium plant mitten in der Hausarbeitenzeit Studierenden und Mitarbeiter*innen den Zugang zu Bibliotheken und Arbeitsräumen zu entziehen. Zum einen eine enorme Beschränkung im Zugriff aus Wissen, Literatur und Bildung, zum anderen zeigt eine solche Maßnahme in Zeiten von massiven Temperaturschwankungen und Wohnungsnot, dass das Präsidium die eigenen Versäumnisse auf dem Rücken der Studierenden austrägt“, sagt Emma Scholz vom AStA-Vorstandskollektiv.

Die Studierendenvertretung verlangt vom Präsidium deshalb, die angekündigten Maßnahmen zurückzuziehen. Stattdessen solle das Präsidium das Land Hessen, als öffentlichen Geldgeber, auffordern, die entstandenen Mehrkosten zu finanzieren. Bei einem Ausschluss von den Universitätsgebäuden sollten nach AStA dann wenigstens die Fristen für Abschluss- und Hausarbeiten sowie die Regelstudienzeiten verlängert werden.

Till Geginat
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