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Eine Facebook-Seite macht Furore

Main Frankfurt

Wer gerne in Frankfurt lebt und wem beim Wort "Social Media" nicht übel wird, der hat vermutlich bereits seinen "Gefällt mir"-Klick auf die Facebook-Seite von "mainfrankfurt" gesetzt. Nun gewann die Fanseite den dritten Preis des Frankfurter Tourismuspreis 2011.
Will man wissen, was das besondere und damit preisverdächtige an "mainfrankfurt" ist, so kommt man mit der offiziellen Jury-Begründung erst mal nicht wirklich weiter: „Auf der Seite werden Themen aus dem ... Frankfurter Stadtleben, Veranstaltungen sowie Links zu anderen, verwandten Facebook-Seiten von städtischen Institutionen wie Museen und anderen Kultureinrichtungen veröffentlicht.“ Soweit, so gut. Aber: Neben „mainfrankfurt“ gibt es auch die offizielle Facebook-Seite der Stadt Frankfurt, wo ganz ähnliches passiert. Und die hat mit 143 000 Facebook-Likes immerhin rund 35 000 Fans mehr als „mainfrankfurt“.

Weiter heißt es dann: „Bei mainfrankfurt handelt es sich um eine nichtkommerzielle Seite, die eine hohe Authentizität aufweist. So werden auf einer demokratischen Basis Informationen über die Stadt verbreitet, die zwar nicht immer die offizielle Meinung der Stadt repräsentieren, aber dennoch Lust auf Frankfurt machen.“ Bei der Sache mit der Authenzität kommt man der Sache schon deutlich näher, denn die ist Aroon Nagerseth, einem der beiden Betreiber von „mainfrankfurt“ ziemlich wichtig. „Natürlich bekommen wir als Facebook-Seite mit über 100 000 „gefällt-mir’s“ inzwischen einen Haufen Anfragen von Restaurants, Museen oder sogar Supermärkten, ob wir nicht mal etwas über sie machen wollen. Aber, ich habe das mal ganz vorsichtig ausprobiert und immer wenn ein Beitrag so wirkt als könnten kommerzielle Absichten dahinter sein, dann kommt dass bei den Nutzern gar nicht gut an.“

Deshalb bleibt Nagerseth, der sich mit seinen 45 Jahren „gut 20 Jahre älter als der Großteil unserer Zielgruppe“ einschätzt, bei ganz einfachen Posts: „Mal ein paar Fotos von schönen Spaziergängen, oder mal ein Hinweis zu einer Ausstellung, die mir persönlich gefällt, viel mehr redaktionelle Beiträge haben wir ja gar nicht.“ Trotzdem muss sich die Seite mit ihren 5,5 Millionen Views nicht hinter der offiziellen Stadtseite Frankfurts verstecken: „Ich kenne eigentlich keine andere „inoffizielle“ Städteseite in Deutschland, in der es zu einem derartigem Austausch kommt, wie unsere.“
Wenn Nagerseth, der im richtigen Leben eine Managerposition in der mittleren Führungsebene bei American Express innehat, von „wir“ und „uns“ spricht, dann meint er damit sich und seinen Partner, Alimn Rahman. „Die Seite gibt es seit zwei Jahren, eingestiegen bin ich aber erst vor etwa andernhalb. Rahman ist der eigentliche Gründer der Seite.“

Interessanterweise haben sich die beiden allerdings noch nie persönlich getroffen. Denn Rahman hat Frankfurt und auch Deutschland längst verlassen und studiert inzwischen in Bangladesch. „Er hat die Seite aus reiner Sentimentalität gegründet, weil er seine frühere Heimat in der Ferne so sehr vermisst hat. Nagerseth ist die Seite aufgefallen, hat dort kommentiert und Bilder online gestellt bis Rahman ihn schließlich irgendwann kontaktiert hat, und fix zum Seiten-Administrator und Partner gemacht hat. Als echter Frankfurter, der sein Laben lang in Sachsenhausen wohnt, bringt Nagerseth tatsächliche alles mit, um eine solche Seite fachmännisch zu betreuen. „Ich komme durch meinen Job viel herum, habe viel von der Welt gesehen und woanders ist es auch wunderschön. Aber ich komme trotzdem immer wieder gerne nach Frankfurt zurück.“ Obwohl er sich neben seinem Job nur etwa eine Stunde täglich Zeit zur Pflege von „mainfrankfurt“ nimmt, ist immer deutlich zu erkennen, welche Posting von Nagerseth stammen und welche von Rahman: „Ich poste eher die etwas sachlicheren Hinweise und Tipps, Rahman eher die emotionalen Liebeserklärungen an die Stadt. Und scheinbar funktioniert die Mischung aus Nähe und Emotionalität ganz gut für Facebook.

Denn das eigentliche Geheimnis hinter dem Erfolg von „mainfrankfurt“ sieht Nagerseth in der einzigartigen Zusammensetzung der Fans: Nur gut 30 000 unserer Fans leben in Frankfurt. Die restlichen 70 000 leben im Rest von Deutschland, viele sogar im Ausland.“ Und bei solchen Ortsfremden, die größtenteils irgendwann mal in Frankfurt gelebt haben, oder zumindest zu Besuch waren, spielt Nostalgie und Sentimentalität eine ganz große Rolle. „Mein Partner Alimn hat vor kurzem nur den Satz „Einmal Frankfurter, immer Frankfurter“ gepostet, darauf hatten wir ein überwältigendes Feedback.“ Und: „Immer wenn wir einen Veranstaltungstipp posten, oder auch nur ein schönes Foto, fällt bei uns sehr sehr häufig der Satz „Ich wünschte, ich könnte auch da sein, auch dabei sein“. Erst durch diese Posts bin ich irgendwann auf die Idee gekommen, dass das ja auch wirklich Werbung für Frankfurt ist, dass das auch den Tourismus fördert und dass man ja mal ein paar Unterlagen für eine Bewerbung zum Tourismuspreis wegschicken könnte“. Und siehe da, die Stadt Frankfurt weiß den Einsatz von Nagerseth und Rahman tatsächlich zu schätzen.
 
4. Oktober 2011, 12.30 Uhr
tig
 
 
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