Endspurt auf den 57. Berliner Filmfestspielen. Drei Tage noch, bis am Samstag die diesjährigen Bären-Gewinner offiziell verkündet werden. Im qualitativ stark durchwachsenden Wettbewerb dürfte der heute uraufgeführte deutsche Beitrag “Yella” von Christian Petzold mit Nina Hoss wohl eher eine Nebenrolle spielen, weil: schlichtweg zu belanglos. Überhaupt stechen momentan nur eine Handvoll Filme als mögliche Preisträger heraus: Der chinesische “Tu Ya De Hun Shi” (“Tuyas Ehe”) von Wang Quan’an, der deutsche Beitrag “Die Fälscher” von Stefan Ruzowitzky, das französische AIDS-Drama “Les Témoins” (“Die Zeugen”) von André Techniné - und der momentane Zuschauerfavorit, die bezaubernde Tragikomödie “Irina Palm” (Foto) von Sam Garbarski mit Marianne Faithfull als biedere britische Hausfrau, die aus Geldnöten zur “Hostess” in einem zwielichtigen Sex-Club im Londoner Rotlichtviertel Soho wird. Die Sympathien liegen bei “Irina Palm”, aber mal sehen, wie sich die Jury um US-Regisseur Paul Schrader letztlich entscheiden wird - oft genug sind die Jury-Entscheidungen in der Vergangenheit stark vom Publikumsgeschmack abgewichen. Wir halten Sie auf dem Laufenden.