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Berlinale 2009: Ein Blick zurück

Mit einer beispiellosen Ansammlung an internationalen Stars, aber einem eher durchwachsenen Wettbewerb konnte die 59. Berlinale aufwarten, die am Sonntag zu Ende ging. Bei einigen Beiträgen bestätigte sich der Verdacht, dass sich nur im Wettbewerb landeten, um die Prominenz reihenweise nach Berlin zu locken. Die von der Kritik einhellig verrissene, surreale Familien-Tragikomödie „Happy Tears“ von Roy Lichtensteins Sohn Mitchell rettete selbst die überzeugende Parker Posey nicht. Immerhin durfte die „Berliner Morgenpost“ „Das schönste Paar der Berlinale“ titeln, nachdem die hier darstellerisch überforderte Demi Moore mit Lover Ashton Kutcher zur Premiere auftauchte.

Die Pressekonferenz zum „Rosaroten Panther 2“ mit einem Banjo spielenden Steve Martin fiel sogar witziger aus als die zuvor auf der Leinwand abgespulte Klamaukparade. Bei der Verleihung der Nebenpreise konnte Festivalleiter Dieter Kosslick aber über die Kritikerschelte schon wieder Witze reißen.

Aus dem Häuschen geriet d as chinesische Publikum, als Hongkong-Superstar Aaron Kwok („Storm Riders“) mitsamt der restlichen Crew die Weltpremiere des opulenten historischen Melodramas „Empire of Silver“ im Cinema Paris präsentierte. Neben etablierten Schönheiten wie Michelle Pfeiffer oder Robin Wright Penn kamen auch Jungstars wie Zoe Kazan zum Festival, die neben dem Wettbewerbsbeitrag „The Private Life of Pippa Lee“ noch in dem spröde-schnörkellosen Independentfilm „The Exploding Girl“ zu sehen war. Neben dieser wie beiläufig beobachteten „Boy-Meets-Girl“-Geschichte, an der die in Amerika lebende Koreanerin So Yong Kim als Produzentin und Cutterin beteiligt war, stellt sie als Regisseurin noch das in ihrer Heimatstadt gedrehte Drama „Treeless Mountain“ (Lobende Erwähnung der Ökonomischen Jury) vor. Im Mittelpunkt stehen zwei kleine Mädchen, die von ihrer allein erziehenden Mutter zur desinteressierten Tante abgeschoben werden.

Für solche Entdeckungen war wieder einmal die Forums-Sektion zuständig. Im Wettbewerb herrschte streckenweise eher Mainstream-Kost, wogegen nichts einzuwenden ist, wenn das Ergebnis so gelungen ist wie das nostalgische Road Movie „My One and Only“ mit Renée Zellweger (Lobende Erwähnung der Ökonomischen Jury) nach den Memoiren des Hollywood-Schönlings George Hamilton. Ebenso bewies Lone Scherfig mit „An Education“ über di e Liebe eines Teenagers zu einen windigen Verführer ein weiteres Mal, dass sie die schwierige Balance zwischen Drama und Komik perfekt beherrscht. Gleiches gilt für den mit langem Applaus gefeierten Knetmännchenfilm „Mary & Max“ (Lobende Erwähnung der Kinderjury) über die Brieffreundschaft zwischen einem am Asperger-Syndrom leidenden Juden und einem einsamen achtjährigen Mädchen. Der schwarze Humor des Oscar-Preisträgers Adam Elliot entschädigte für so manches schwerfällige Werk von Altregisseuren wie Claude Chabrol, dessen einschläfernder ‚Thriller’ „Bellamy“ aus Anlass der Verleihung der Berlinale-Kamera gezeigt wurde.

Die Tücken der großartig angekündigten digitalen Vorführungen offenbarten sich, als bei Stephen Frears Wettbewerbsbeitrag „Chéri“ der Server abstürzte und das Publikum enttäuscht heimgeschickt wurde. Nur eine von vielen Festivaltücken, zu denen das gesucht unfreundliche Personal der neuen Spielstätte Friedrichstadtpalast ihren Teil beitrug. Eine Frankfurter Besucherin lästerte, hier käme wohl die alte DDR-Mentalität wieder durch.

Text: Gregor Ries
 
19. Februar 2009, 08.04 Uhr
Jasmin_Takim
 
 
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