Aktion gegen Fluglärm

Stille: Der etwas andere Neujahrswunsch

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Die evangelisch-lutherische Dreikönigsgemeinde macht mit einer Banneraktion von sich reden. Denn seit dem letzten Tag des Jahres 2011 hängt am Turm ein großes Plakat, das den Fluglärm anprangert.

red /

Recht weit oben am Turm der Bergkirche hat die evangelisch-lutherische Dreikönigsgemeinde rechtzeitig zu Silvester einen eindringlichen Neujahrswunsch für 2012 festgemacht. Am Kirchturm, über den seit dem 21. Oktober 2011 ein Flugzeug nach dem anderen in geringer Höhe hinwegfliegt, hat sie ein 8 Meter langes und 2,60 Meter breites Banner in Richtung der herankommenden Flugzeuge aufgehängt. Zwar ist fraglich, ob die Insassen der Flieger den Schriftzug auch lesen können, spektakulär ist das Banner aber schon. „Wenn wir auch müde sind, lässt man uns doch keine Ruhe!“ Mit diesem Bibelzitat, einem Vers aus dem Buch der Klagelieder, weist die Kirchengemeinde auf die unerträgliche Belastung durch den seit Einweihung der neuen Landebahn erheblich gestiegenen Fluglärm hin. Der Neujahrswunsch: Mehr Ruhe für und Rücksicht auf die Menschen, die in der Region leben.

Ein großer Teil der Sachsenhäuser Gemeindeglieder sowie viele andere im Süden Frankfurts und weit darüber hinaus leiden unter den direkt über sie hinwegdonnernden Flugzeugen. Die Kirchengemeinde möchte ihnen ein Zeichen der Solidarität geben und gleichzeitig ein Signal an die Verantwortlichen senden, dass die Veränderungen durch die neue Landebahn viele Menschen in eine unerträgliche Situation gebracht haben. Auf dem Sachsenhäuser Berg fühlen sich zahlreiche Menschen in ihrem Haus nicht mehr Zuhause. Punkt fünf Uhr früh landet die erste Maschine und reißt die Anwohner aus dem Schlaf. Der Fluglärm geht den ganzen Tag und hört derzeit erst um 23 Uhr auf.

Die Auswirkungen auf die Kinder, die im Kindergarten ebenso wie am Goetheturm unter den donnernden Maschinen spielen müssen, sind noch nicht abzusehen. "Jugendlichen und Erwachsenen wird die Möglichkeit zu konzentriertem Arbeiten und Lernen, aber auch zum Entspannen und ausreichendem Schlaf genommen. Bei Beerdigungen auf dem Südfriedhof verschluckt das Dröhnen der Motoren die Segensworte und Gebete an den Gräbern", sagt die Pfarrerin Silke Alves-Christe.


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