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Wenn "wollen" und "können" nicht zusammenpassen! Das Trauerspiel Deutschland-Nigeria

Inzwischen sind fast 15 Stunden vergangen, dass das bislang grauenvollste Spiel dieser WM abgepiffen wurde, doch meine Empörung ist noch genauso frisch wie gestern Abend. Mindestens! Möglicherweise ist aber meine Wortwahl heute etwas gepflegter, daher meine Einschätzung zum Spiel erst jetzt.
Beginnen wir mit den positiven Aspekten (geht gaaaanz schnell): Deutschland hat gewonnen, Deutschland steht sicher im Viertelfinale. Toll, wir sind begeistert. Doch um welchen Preis? Um den Preis der Glaubwürdigkeit (meine haben sie jedenfalls zerstört - vielen Dank dafür!)? Um den Preis des Gesichtsverlustes? Um den Preis, dass sich all jene, die schon immer skandiert haben "Frauen gehören an den Herd und nicht auf den Fußballplatz", vor lauter Lachen kaum noch einkriegen können?
Knapp 50.000 Zuschauer in der Frankfurter Commerzbank-Arena haben "unseren Mädels" einen wirklich ausgesprochen herzlichen Empfang geliefert und waren bereit, sie notfalls zum Sieg zu brüllen (was ja glücklicherweise auch geklappt hat). Doch was war der Dank vom Platz? Erbärmlichstes, hilfloses Gestümpere! Im Grunde exakt das gleiche Bild, das wir im ersten Spiel gegen Kanada in den letzten acht Minuten gesehen haben. Es gab so gut wie keine sauber ausgespielten Kombinationen, dafür lag die Anzahl an Fehlpässen und Ballverlusten bereits nach wenigen Minuten im nicht mehr zählbaren Bereich. Am schlimmsten war aber, dass die deutschen Spielerinnen gegen ebenfalls nicht gerade antilopenschnelle Nigerianerinnen tempomäßig nicht die geringste Chance hatten. Die Afrikanerinnen waren IMMER als erste am Ball (wenn er nicht schon vorher im Aus gelandet war). Birgit Prinz hat es schließlich gar nicht mehr versucht und ist sicherheitshalber gleich stehen geblieben. Unfassbar!! Bei aller Dankbarkeit für ihre bisherigen Leistungen, aber gestern hätte man ihr doch ab und an einen kleinen Turbo (oder eine Gehhilfe, einen Rollator oder einen Elektrorollstuhl) gewünscht. Und dass sie dann nach ihrer (wirklich mehr als überfälligen) Auswechslung auch noch stinksauer gewesen sein soll, zeugt nicht gerade von Realitätsnähe.
Und die anderen? Shootingstar Celia Okoyino da Mbabi - von mir ab sofort nur noch liebevoll "Bambi" genannt - war zunächst recht engagiert, stellte ihren Aktionismus aber nach ihren nicht anerkannten Treffer (Abseits) nachhaltig ein, und hielt sich fortan weitgehend aus dem Spielverlauf heraus. In der ersten Hälfte sorgte zunächst nur Melanie Behringer für Gefahr - was die Nigerianerinnen schnell bemerkt und sie sicherheitshalber krankenhausreif gefoult hatten. Glücklicherweise hat sich der Verdacht auf Außenbandriss jedoch nicht bestätigt! Die für sie gekommene Alexandra Popp warf sich zwar wie gewohnt ins Getümmel, blieb jedoch völlig ohne Übersicht und daher ungefährlich. Dafür dass es am Ende doch zum Sieg gereicht hat, können wir Simone Laudehr danken. Nach einer der ganz wenigen Standardsituationen gab's vorm nigerianischem Tor in der 54. Minute ein mittelschweres Chaos, das sie wunderbar ausnutzte und den Siegtreffer ins Netz pfefferte.
Dass die Nigerianerinnen außerordentlich kämpferisch auf den Kriegspfad Rasen zogen und gnadenlos ummähten, was nicht rechtzeitig die Flucht ergreifen konnte (was, man muss es leider sagen, oft genug geschah!), und die koreanische Schiedsrichterin von Blindheit und/oder Blödheit gestraft war - geschenkt! Klar auch, dass jeder mal einen schlechten Tag haben darf (blöd nur, wenn davon die ganze Mannschaft betroffen ist), aber falls die DFB-Elf ernsthat an eine Titelverteidigung denkt, dann sollte drigend was passieren. Irgendwas! Schnell!!!
Warum ich mich so wahnsinnig aufrege?? Weil ich seit Wochen auf dieser Seite und in meinem Umfeld eine Lanze nach der anderen für den Frauefußball breche und mir nun wirklich ziemlich veräppelt vorkomme! Deshalb. Also, gebt Gas!!!
 
1. Juli 2011, 15.42 Uhr
Carin Müller
 
 
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