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Leidenschaftlich gekämpft

FFC schlägt VfL

Das als vorweg genommenes Endspiel apostrophierte DFB-Pokal-Achtelfinale entschied der 1. FFC Frankfurt am Samstag gegen den VfL Wolfsburg für sich. Kerstin Garefrekes war mit ihrem 1:0 Matchwinnerin.
Nach dem 8. Spieltag an der Spitze der Frauen-Fußball-Bundesliga mit 20 Punkten und 33:6 Toren, der 1. FFC Frankfurt steht wieder da, wo er sich zuhause fühlt. Nach zwei eher ernüchternden Unentschieden in den Heimspielen zum Saisonstart, wurden die beiden folgenden souverän gewonnen: 4:1 gegen Angstgegner Bayern München, 12:0 gegen Sindelfingen. Immer deutlicher war die Handschrift des neuen Trainers Colin Bell zu erkennen: Vollgas statt Verwalten, Konzentration bis zur letzten Sekunde, Schlendrian abstellen. Aber würde das jetzt schon für einen Sieg im DFB-Pokal reichen, wo das Los den Frankfurterinnen Vorjahressieger und Triple-Gewinner VfL Wolfsburg bescherte? Der FFC kam vor 2.240 Zuschauern auf der Baustelle Brentanobad am Samstag besser ins Spiel, die Frankfurter Nationalspielerinnen waren präsenter als die großen Namen beim Gegner. Wenn auch hinterher wieder besonders Célia Sasic (der personifizierte Wille, immer überall auf dem Platz zu finden) und Kapitänin Kerstin Garefrekes (die präsenteste und effektivste unauffällige Spielerin der ganzen Liga) als Torschützin besondere Würdigung erfuhren, von Anfang sahen die Fans einen Supereinsatz aller elf Frankfurter Spielerinnen. Tolle Chancen, an denen fast alle, auch die nominellen Abwehrspielerinnen, beteiligt waren, eine gut aufgelegte Torhüterinnen bei Wolfsburg mit Almuth Schulte und erst mal wenig Glück im Anschluss bedeuteten zur Pause trotz leichter Überlegenheit ein 0:0 in einem attraktiven Spiel, in dem die Wolfsburgerinnen im Schlussspurt der ersten Hälfte dann plötzlich der Führung nähe waren als die Gastgeberinnen. Dass Bells Team diese erste Druckphase überstand, war nicht nur Glück, sondern wirklich höchste Konzentration. Die Pause kam für den FFC aber zur rechten Zeit.

Wolfsburg kam nach der Pausenansprache von Ralf Kellermann besser aus der Kabine. Gut, dass den Frankfurterinnen schon neun Minuten nach Anpfiff der 2. Halbzeit der verdiente Führungstreffer gelang. Celia Sasic, na klar, tankte sich links unwiderstehlich durch, Kerstin Garefrekes, wer sonst, drückte die präzise Flanke über die Linie. Anders als in den Anfangsminuten der Partie war es längst das erwartete Spiel auf Augenhöhe. Beide Mannschaften hatte ihren Torchancen, Geburtstagkind Conny Pohlers (35), die Ex-Frankfurterin, kam noch – als wuselnde Allzweckwaffe – zu ihrem Einsatz und Frankfurt hatte bange Minuten zu überstehen. Mehrfach erwies sich Desiree Schumann als sicherer Rückhalt im Tor und nicht nur Peggy Kuznik und Saskia Bartusiak, sondern auch Dzsenifer Maroszán und Lira Bajramai, die noch in der letzten Minuten erst an Schulte, dann an der Latte scheiterte, halfen mit Befreiungsschlägen den knappen Sieg bis zur 94 Minute zu sichern. Alle achtzehn aufgebotenen Spielerinnen lagen sich danach in den Armen, als hätte man bereits einen Titel gewonnen.

Kaputt, aber glücklich präsentierte sich Colin Bell in der anschließenden Pressekonferenz. „Ich fühle mich auf jeden Fall gut“, meinte er. „Meine Spielerinnen waren aktiv, haben dem VfL alles abverlangt. Ich glaube wir haben verdient gewonnen.“ Eine Replik auf Gästetrainer Kellermanns Spielbetrachtung („Ich möchte mich kurz fassen, sonst rede ich mich um Kopf und Kragen“), der die Schiedsrichterleistung (unpassend zum professionellen Umfeld, das die Vereine aufgebaut haben) und einen nicht gegebenen Elfmeter nach Handspiel von Peggy Kuznik monierte. Ob sie tatsächlich den Ball absichtlich mit den Hand aus der Gefahrenzone geschlagen hatte, wurde zwar auch in der „Sportschau“ kolportiert, war so deutlich aber in den Bildern nicht zu erkennen. Colin Bell war es letztlich wurscht. „Ich möchte das Spiel nicht auf diese eine Szene reduzieren“, sagte er kurz. „Wir haben viel investiert, leidenschaftlich gekämpft und gegen die besten Mannschaft Europas gewonnen. Punkt.“
 
18. November 2013, 10.12 Uhr
Detlef Kinsler
 
 
Fotogalerie: Birmingham
 
 
 
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