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Foto: Detlef Kinsler
Foto: Detlef Kinsler

FFC-MSV

Sechs Tore zum Heimspielauftakt

Noch ist das Stadion am Brentanobad nicht fertig gestellt, aber der neue Rasen ist verlegt und auf dem lässt sich technisch schöner Fußball spielen wie ihn der 1. FFC Frankfurt beim 6:0 gegen den MSV Duisburg zeigte.
Kann man aufgrund einer numerische Auflistung als Handout für die Presse vor dem Spiel und dem was man mit den Namen der einzelnen Spielerinnen verbindet auf eine taktische Aufstellung schließen zumal wenn nur eine gelernte Verteidigerin in der ersten Elf zu finden ist? Die klare Antwort ist nein. Und selbst wenn die Mannschaft dann auf dem Platz steht, kristallisieren sich die Rollen einzelner erst im Verlauf des Spieles heraus um dann gleich wieder – zumal in der Offensive und ganz vorne im Sturm – durch ständige Positionswechsel aufgehoben zu werden. Das ist dann wohl ein Indiz für modernen Fußball und die Spielintelligent, die sich Trainer Colin Bell von seinem 1. FFC erwartet. Im Prinzip sollte jede Spielerin alles spielen können. Um auch so immer unberechenbar zu bleiben.

Eines wurde schnell deutlich beim ersten Heimspiel der Frankfurterinnen nach dem 1:1 auswärts gegen den FC Bayern München. Trotz einiger härterer Tacklings der motivierten Meidericherinnen ließen sich die Gastgeberin nicht den Schneid abkaufen. Warum auch. Dann die zweite schnelle Erkenntnis an diesem Sonntagmorgen: die zwei aufgebotenen Neuen Mandy Islacker und Verónica Boquete (letztgenannte stieß erst spät zum Kader und hatte die Vorbereitung genauso wenig mitgemacht wie Kerstin Garefrekes, die aber natürlich spielte als sie die ganze Zeit dabei und nicht in den USA gewesen) zeigten sich gleich als absolute Verstärkungen und die schon nach nur wenigen Spielminuten mit den Kolleginnen (zumal die Spanierin) voll integriert wirkten. Gleich mehrfach übernahmen die Beiden die Verantwortung bei kurzen Ecken, eine Variante, die erst Tags zuvor einstudiert wurde. Und gerade solche Standards brachten dann wie von Gästetrainerin Inka Grings hinterher bedauert Gefahr für den MSV. Im Nachschuss brach Peggy Kuznick in der 9. Minuten den Bann. Manchmal braucht es dafür ein wenig „Gewalt“, aber tatsächlich überwog das spielerische Moment beim FFC, so sehr, dass Colin Bell in der Pressekonferenz schwärmte: „Ich habe teilweise Traumkombinationen gesehen.“ Die führten zu einer Vielzahl von Torchancen, die aber nicht alle konsequent genutzt wurden. Auch wenn er der Kollegin Komplimente machte, ihre Handschrift sei beim MSV Duisburg schon zu erkennen, machte er auch keinen Hehl daraus, dass das Match durchaus zweistellig hätte ausgehen können. Zur Halbzeit stand es erst einmal „nur“ 2:0. Célia Sasic, vorm Spiel vom Kicker mit der Torjägerkanone für die letzte Saison ausgezeichnet, hatte in der 22. Minuten getroffen, spitzelten einen anderen Ball an die Latte, auch Mandy Islacker, die auf Anhieb in München getroffen hatte, wie auch Marozsán und Garefrekes scheiterten in aussichtsreicher Position, auch weil Gästetorfrau Thalmann einige gute Szenen und mehr Schüsse zu entschärfen hatte als ihr Gegenüber Desiree Schumann, die gelegentlich den Neuer gab und vorm Sechzehner mitspielte. Denn die Duisburgerinnen spielten weiter mit und halfen so Colin Bell dabei, die Abstimmungsprobleme in der FFC-Abwehr zu analysieren. Aber gerade da fehlten noch wichtige Spielerinnen, die wie Bianca Schmidt und Saskia Bartusiak nach Verletzungen wieder zurückkehren werden bzw. die Neuzugänge, die noch dazukommen.

Zwei bekamen schon in der 2. Halbzeit ein wenig Spielpraxis: Kathrin Julia Hendrich und Jessica Fishlock. Bei beiden war zu sehen, dass sie die Mannschaft noch verstärken können. Schon drei Minuten nach der Pause konnte Islacker auch ihr erstes Heimspieltor feiern, Kuznik und Sasic trafen beide ein zweites Mal bevor Marozsán mit einem Elfmeter den 6:0-Endzeit in der 68. Minute erzielte. Da beide Mannschaften trotz Schwüle bis zum Ende weiterspielten, sahen die 1.920 Besucher im Stadion am Brentanobad, das nach und nach Gestalt annimmt, ein attraktives Spiel. Die Flutlichtmasten stehen, neue Sitzplätze sind montiert und ein neuer Rasen (Stadionsprecher Rolf Töpperwien witzelte, den habe Manager Siggi Dietrich aus dem Bernabéu stibitzt) sorgt für Spielkultur. Da wird es – wenn er gut gepflegt wird – in Zukunft keine Kritik mehr von den Spielerinnen geben. MSV-Trainerin Inka Grings, als Stürmerin zwei Mal Europameisterin und da auch Torschützenkönigin, sah einen FFC, der sie sehr überzeugte, mit Spielerinnen in guter (Früh-) Form und einen Klassenunterschied zu ihren Schützlingen. Detlef Kinsler
 
8. September 2014, 12.18 Uhr
Detlef Kinsler
 
 
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