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Ein unerwartetes 1:1

Chancen im Minutentakt

Ein Spiel dauert (mindestens) 90 Minuten – diese schmerzliche Erfahrung machte der 1. FFC Frankfurt am Tag der Deutschen Einheit. Denn die Favoritinnen mussten sich am Ende mit einem Unentschieden gegen den Aufsteiger FSV Gütersloh 2009 begnügen. Ein Geschenk für die Westfalinnen.
Gegen Ende der Partie war die Frage nur: hält das Wetter oder das zu Null beim engen Spielstand. Und die Frankfurter Fans unter den 2.380 Zuschauern am Brentanobad wären sicher gerne pitschnass nach Hause gepilgert, hätten ihre Mädels am fünften Spieltag das Match gewonnen.

Die hatten – nach ein wenig Anfangsgeplänkel und Ballschieberei auf Höhe des eigenen Sechzehnmeterraumes – Chancen im Minutentakt. Im Vergleich zum letzten Heimspiel ohne Angerer, Weber, Krieger und Wich (Rotation war angesagt von dem Pokalschlager in München gegen Bayern am kommenden Wochenende) spielte trotz kaputter Hand Saki Kumagai, Bianca Schmidt konnte so wieder auf die rechte Seite rücken und zeigte dort wunderschöne Flankenläufe. Mit Sandrine Bretigny gab es eine nominelle Spitze und die Französin schickte sich an, das zu tun, wofür sie geholt wurde: Tore schießen. Das gelang ihr auch sehenswert in der 17. Minute und es schien nur eine Frage der Zeit, bis die Heimmannschaft nachlegen würde. Irgendwie kam der Ball immer wieder zu den Frankfurterinnen, Gütersloh kümmerte sich – so war es vom Trainer Markus Graskamp auch angedacht – um die Defensive, ließ aber von ihrem Coach bemängelt in der ersten Hälfte jegliche Aggressivität vermissen. Das Spielgerät lief also ansehnlich durch die Frankfurter Reihen, es gab schöne, mit Szenenapplaus bedachte Spielzüge. Nur ein zweites Tor wollte und wollte nicht fallen. Dabei versuchten die FFC-Spielerinnen alle erdenklichen Varianten: Weitschüsse, Kopfbälle, überraschende Freistoßvarianten, schöne Tricks und sogar einen Fallrückzieher von Dzsenifer Marozsán – alles Spielerinnen tauchten vorm Tor der gut disponierten Torfrau Tessa Rinkes auf. Als letzte die linke Verteidigerin Babett Peter kurz vor der Pause.

Die Gütersloherinnen stellten sich in der Folge besser auf die Frankfurterinnen ein als umgekehrt. Aber selbst ein indirekter Freistoß direkt vorm Gehäuse von Desiree Schumann brachte keine Gefahr und dennoch durfte sich Philipp Dahms Team nie sicher sein. Bei einer so knappen Führung. Je länger das Spiel dauerte, desto mehr witterte Gütersloh Morgenluft. „Wann kann ich schon zehn Minuten vor Schluss bei einer Topmannschaft wie Frankfurt noch zwei offensive Kräfte einwechseln“, kommentierte Graskamp seinen Mut und die damit verbundene Hoffnung auf eine Standardsituation und ein wenig Glück. Das hatten schließlich die Gäste auch und nicht etwa die eingewechselte Jessica Wich auf der anderen Seite. Superdumm gelaufen.

Aber während die Fans nach wie vor die Verbesserungen der Mannschaft sehen und beklatschen, bei einigen Pressevertretern hat sich der 1. FFC noch nicht wieder den gewünschten Kredit erspielt. Da wird nach wie vor das „System“ – gerade in der Defensive – in Frage gestellt, Tenor: die Frankfurterinnen brauche viel zu viele Chancen vorne, der Gegner nur weniger, um bei Ecken zum Erfolg zu kommen was sich schlecht mit den ausgegebenen Saisonzielen synchronisieren ließe. Wie bitte wolle man das abstellen? Dahm reagierte ein wenig pikiert auf die Kritik, wollte sich nicht rechtfertigen. Schließlich sitze er erst zum zweiten Mal verantwortlich hier in der Pressekonferenz. „Gerne erwarte ich ihre Lösungen“, spielte er den Ball zurück an die Journalisten. Und Manager Sigi Dietrichs Schlusswort zielte auf „Abhaken, vergessen, besser machen.“ Beifall gab es für die Ansage, man wolle im Pokal in München durchaus gewinnen.
 
4. Oktober 2012, 11.00 Uhr
Detlef Kinsler
 
 
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