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Auf nach Europa!

Eintracht Frankfurt international

„Wir sind Finale“, heißt es im Sky-Werbespot zur Ankündigung des Champions League-Finals. Das ist natürlich völliger Quatsch. „Wir sind Europapokal“, stimmt da schon eher. Lässt man die Grammatik mal außer Acht.
Das Spiel war noch nicht ganz vorbei, die Eintracht lag zurück, als es begann. Es rumorte im Stadion. Das leise Grummeln schwoll an, als sich die Nachricht aus Hamburg verbreitete. Der Gong ertönte, der Führungstreffer der Leverkusener erschien auf der Anzeigetafel, die Freude der Eintracht-Fans kannte kein Halten mehr. Und mitten hinein in den Jubel köpfte Wolfsburgs Ricardo Rodriguez den Ball zum 2:2-Ausgleich ins eigene Tor. Jetzt war auch dem letzten der 51.500-Stadionbesucher klar: Die Eintracht spielt kommende Saison im Europapokal. Auch wenn es nach 20 Minuten überhaupt nicht danach ausgesehen hatte.

Der VFL Wolfsburg zeigte von Beginn an eine engagierte Leistung. In der VW-Stadt wollte man sich augenscheinlich keine Wettbewerbsverzerrung vorwerfen lassen. Die Eintracht hingegen schien, wie so oft in den vergangenen Spielen, etwas gelähmt ob der historischen Chance, als erster Aufsteiger seit 1998 in den europäischen Wettbewerb einziehen zu können. Nachdem Jan Polak eine Ecke vollkommen unbedrängt am kurzen Pfosten verwerten konnte (8. Minute), legte Wolfsburgs Spielmacher Diego nach. Frankfurts Inui hatte in der 19. Minute lediglich den Pfosten getroffen, Ivica Olic war beim anschließenden Konter auf Links durch und musste nur noch in die Mitte zum Brasilianer spielen. Der ließ Oka Nikolov keine Chance und schob eiskalt zum 2:0 ein. Weil auch die Bayern bei Mönchengladbach zu diesem Zeitpunkt zurücklagen, begann das Zittern in der Commerzbank-Arena – und das Rechnen. Bis zur 36. Minute.

Dann nämlich holte Rechtsverteidiger Hasebe seinen Landsmann Inui im Strafraum von den Beinen. Der Strafstoß war folgerichtig, die rote Karte für den Japaner erschien etwas zu hart, war allerdings regelkonform. Alex Meier schnappte sich das Leder und verlud Diego Benaglio gekonnt vom Punkt. Die Wölfe retteten die knappe 2:1-Führungen in die Pause. Mönchengladbach hatte die Eintracht da wieder etwas distanziert. Dem Hamburger SV reichte jedoch ein einziges Tor, um die Adler doch noch aus den Europapokal-Plätzen zu kegeln. Wollte man sicher gehen in Frankfurt, musste ein Tor her.

Was auch immer Armin Veh während der Halbzeitpause seiner Mannschaft in den Katakomben erzählte, es zeigte Wirkung. Constant Djakpa, der für den enttäuschenden Bastian Ozcipka gekommen war, machte bereits in den ersten fünf Minuten mehr Druck über links, als sein Pendant in den gesamten ersten 45 Minuten. Marco Russ staubte zum vermeintlichen 2:2 ab (49. Minuten), das aber wegen Abseitsstellung zurecht nicht gegeben wurde. Trotz Feldüberlegenheit brachte die Eintracht kaum Gefährliches auf das Wolfsburger Gehäuse. Die Fans mussten weiter zittern. Bis der Gong die Anspannung endlich auflöste. Dass Rodriguez einen weiten Schlag von Pirmin Schwegler dann noch ins eigene Tor lenkte, war fast schon Makulatur. Dem Selbstverständnis der Eintracht kann der späte Ausgleich allerdings nur gut tun.

Die Supporter hatten zum krönenden Saisonabschluss dann gleich dreierlei zu feiern: Zum einen die Qualifikation für den europäischen Wettbewerb, zum zweiten die Vertragsverlängerung von Torwart-Oldie Oka Nikolov, der seinen Vertrag um eine weitere Saison (seine 20. bei der Eintracht) verlängerte. Last but not least waren die Spieler derart beeindruckt von der Choreographie ihrer Anhänger, dass Pirmin Schwegler nach dem Spiel verkündete, die Mannschaft spende den Fans 10.000 Euro. Damit es auch in der kommenden Spielzeit derart kreativ, bunt und laut wird in Frankfurt. Und in Europa.
 
21. Mai 2013, 11.34 Uhr
Gerald Schäfer
 
 
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