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1. FFC Frankfurt

Trübes Wetter, klarer Sieg

Der Knoten ist geplatzt. 5:1 besiegte der 1. FFC Frankfurt im Pokalspiel den Dauerrivale Potsdam. Nach vier Niederlagen hätte wohl niemand damit gerechnet.
„Wir haben verhindert, dass der Baum brennt“, war das Fazit von Manager Siegfried Dietrich nach dem Spiel am 2. Advent in Anspielung an die harsche Kritik an der Mannschaft in den letzten Wochen. Vorher hatte sein 1. FFC sich beeindruckend gegen die Krise gewehrt. Ohne Weltmeisterin Kumagai und Laufwunder Bajramaj, die sich beim Aufwärmen verletzt hatte, in der Startelf, gelang bereits in der 4. Minute Gina Lewandowski das frühe Tor. Das brachte Sicherheit, lullte die Elf aber keineswegs ein, denn die Spielerinnen setzten sofort nach und schon nach 10 Minuten stand es 2:0 durch Sven Huth. Der unbedingte Wille zum Sieg war von der ersten Sekunde an zu spüren. Liefen sie beim Bundesligaspiel vor drei Wochen den Potsdamerinnen immer hinterher, waren sie diesmal meist einen Schritt schneller und viel aggressiver unterwegs. Das oft bemühte „Die Verteidigung beginnt im Angriff“, hier wurde es mit Pressing lehrbuchhaft umgesetzt und der Spielaufbau der zuletzt dominierenden, aber nach dem verlorenen Heimspiel gegen Duisburg auch im Selbstbewusstsein angekratzten Potsdamerinnen gleich unterbunden. Mit Erfolg. Über den Kampf ins Spiel? Noch so ein Gemeinplatz. Aber egal. Wenn dabei alles klappt, die Pässe ankommen, die Laufwege stimmen, die Spielerinnen die Ideen der anderen erfassen und darauf eingehen und man sich nicht ständig (und das schon im Mittelfeld) in den generischen Füßen festrennt, sieht das attraktiv aus. Da funktioniert dann mal wieder ein überraschender Pass, die Flankenwechsel, das Ballabschirmen, Direktpassspiel, schöne Dribblings und ein Solo wie das von Meike Weber über den halben Platz mit Potsdamerinnen als Slalomstangen.

„Geht doch“, war die einhellige Meinung auf den im Vergleich mit dem Ligaspiel mitnichten wieder ausverkauften Stadion. Nur 1.830 Besucher, darunter Theo Zwanziger, Silvia Neid und Doris Fitschen, wollten das letzte Heimspiel 2011 sehen. Auch einklares Statement der Fans, was die Mannschaft aber als Ansporn verstand statt weiter Frust zu schieben und sich hängen zu lassen. Bestes Beispiel dafür: Nadine Angerer versuchte kurz vor der Pause – inzwischen hatte Saskia Bartusiak auf 3:0 erhöht – noch einen Ball auf halber Strecke zur Außenlinie zu ersprinten, um einen Eckball zu verhindern. Das wollen die Fans sehen wie auch später zwei, drei unglaublichen Paraden, die den Ehrentreffer der Potsdamerinnen erst in der 88. Minute zuließen. Und der passierter nicht etwa wegen nachlassender Konzentration. Denn die Mannschaft war bis zu letzten Sekunden hellwach wie der Lattenknaller von Kumagai, diesmal nach Behringers frühem Ausfall im Mittelfeld eingesetzt, krachend bewies.

5:1 stand es am Schluss, denn auch Garefrekes, die auch viel viel frischer als zuletzt wirkte, und Jessica Landström hatten noch getroffen. Ausgerechnet die Schwedin, die der Trainer doch gerade noch im tiefen Loch sah. Als fairer Verlierer präsentierte sich diesmal in der Pressekonferenz auch Potsdams Trainerlegende Bernd Schröder. Vollkommen ohne Ironie, aber nicht ohne unterschwellige Spitzfindigkeiten (ging die eine Spitze etwa an seinen ehemaligen Liebling Bajramaj?), gratulierte er dem Gegner zum Sieg. „Die Frankfurterinnen haben die Gunst der Stunde genutzt, viel effektiver gespielt. Das war für uns eine Lehre“, resümierte er. Für Sven Kahlert war es, na klar, ein wichtiger Sieg und er machte seinen Spielerinnen ein Riesenkompliment. „Sie haben das erste Mal so gespielt, wie wir uns das alle hier vorstellen.“ Und setzte noch einen drauf: „Wir waren einen Tick geiler, dieses Spiel zu gewinnen.“
 
5. Dezember 2011, 11.09 Uhr
Detlef Kinsler
 
 
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