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Foto: @Women Who Inspire Rhein-Main
Foto: @Women Who Inspire Rhein-Main

„Women Who Inspire Rhein-Main“

Eine Frau in der Männerdomäne

In vielen Unternehmen findet derzeit ein Bewusstseinswandel statt: Bei der Veranstaltung „Women Who Inspire Rhein-Main“ haben vier Frauen einen Einblick in ihre Karrieren in männerdominierten Branchen gegeben.
„Es geht darum, Mut zu machen, aufzuzeigen, welche Möglichkeiten es gibt“, sagt Anetta Vajda. Vajda leitet die Internationale Abteilung bei firma.de, einem Unternehmen, das Gründerinnen und Gründer beim Aufbau der eigenen Firma unterstützt. Am Dienstagabend übernahm sie die Moderation bei „Women Who Inspire Rhein-Main“. Dahinter verbirgt sich eine regionale Veranstaltungsreihe, bei der Frauen ihre Lebensläufe aufzeigen, ihren Alltag skizzieren, über Hürden im Berufsleben sprechen und natürlich auch Netzwerken können. Bereits bei vergangenen Veranstaltungen haben renommierte Führungskräfte, Gründerinnen und Vorbilder aus verschiedenen Feldern durch Einzelvorträge viele Frauen bei ihren eigenen Projekten unterstützen können.

Die Idee zu dieser besonderen Art von Netzwerk- und Inspirationsveranstaltung kam durch Pedro Ferreira. Im Frühjahr 2018 veröffentlichte er einen Artikel zum Thema „Women Who Inspire Rhein-Main“. Über die sozialen Medien fanden sich schnell zahlreiche Interessentinnen und Interessenten, die Veranstaltungsreihe wurde ins Leben gerufen, am gestrigen Dienstag fand bereits die elfte Veranstaltung auf englisch statt. Mehr als 100 interessierte Zuhörerinnen und Zuhörer, hauptsächlich Frauen, aus den verschiedensten beruflichen Feldern der Wirtschaftwelt, Finanzbranche, Kommunikation und Marketing sowie Startup-Firmen waren in den siebten Stock der Wirtschaftkanzlei Beiten Burkhardt gekommen, um zu diskutieren, Fragen zu stellen und Kontakte zu knüpfen.

„Wir brauchen keine Frauenförderung, sondern ein Männerprogramm“

Viele Unternehmen setzen immer öfter gleichwertig auf die Arbeitskraft, Intelligenz und Führungskompetenzen von Frauen und nehmen deren Wünsche als Kundinnen ernst. Die Veranstaltungsreihe will in diesem Kontext auch die Standortattraktivität Frankfurts stärken und auf gemeinsame Probleme und Chancen aufmerksam machen. Die Beratungsgesellschaft PWC gilt als einer der führenden Unternehmen, dem es um gelungene Frauenförderung geht. Susanne Eickermann-Riepe, langjährige Mitarbeiterin und Parterin bei PWC und Real Estate Leader, hält ein bewusstes Bekenntnis zu gemischten Teams für unverzichtbar, damit verkrustete Strukturen aufbrechen können. „Die deutsche Kultur ist sehr durch männliche Strukturen geprägt. Wir brauchen keine Frauenförderung, sondern ein Männerprogramm“, sagt sie. Sie gilt als besonderes Beispiel einer weiblichen Karriere in der Beraterbranche, trotz vollem Terminkalender und diversen Reisen sie nicht an einer Familiengründung hinderten. Dafür sei der richtige Partner und ein gutes Arrangement ausschlaggebend. Auf Augenhöhe mit Eickermann-Riepe sind nicht viele Frauen. Sie ist davon überzeugt: Je mehr weibliche Vorbilder eine Organisation vorweisen kann, umso besser.

Auch Gesine von der Groeben arbeitet in einer Branche, die traditionell mehrheitlich von Männern dominiert ist. „Bereits neben dem Studium, habe ich mich um meine Karriere gekümmert“, sagt Gesine von der Groeben, Partnerin bei Beiten Burkhardt. Fremdsprachenkenntnisse, diverse Praktika und Tätigkeiten in Kanzleien haben ihr reichlich Erfahrungen verschafft, so dass sie mit 32 Jahren in einer der führendsten Wirtschaftskanzleien Deutschlands Fuß fassen konnte. Ihr Tätigkeitsbereich umfasst Mergers & Acquisition, Gesellschaftsrecht, Umwandlungsrecht, Konzernrecht sowie Venture Capital. Sie spricht sich für die Daseinsberechtigung von Teilzeitarbeit aus und meint, dass „Flexibilitätskonzept bei der Berufswahl sehr wichtig ist.“ Darüber hinaus gibt sie den Ratschlag: so früh wie möglich ein Alleinstellungsmerkmal (USP = unique selling point) herauszufinden.

„In der heutigen Zeit haben wir als Frauen viel mehr Möglichkeiten, als noch vor zehn Jahren“

Als Managerin bei Henkel X und Gründerin von Wo/men Inc., einem Netzwerk für Karrierefrauen, sagt Lea Vajnorsky, dass es sehr sinnvoll sei, wenn man so früh wie möglich seine eigenen Stärken und Schwächen herausfinde. „Manchmal ist es gut, auf die bisherige Laufbahn zu blicken, um sich klarzumachen, was man wirklich erreichen möchte. Es gibt nichts Ärgerlicheres, als einen Job auszuüben, der einen nicht erfüllt“, sagt die 30-jährige Frankfurterin. „In der heutigen Zeit, haben wir Frauen viel mehr Möglichkeiten, als noch vor zehn Jahren“. Sie erzählt, dass sie es wichtig findet, dass traditionelle Unternehmen weibliche Führungskräfte beschäftigen, „was vor allem für künftige Generationen wichtige Vorbildfunktion haben würde“.

Rahel Demant, Mitgründern und COO bei VR First wusste schon immer, was sie beruflich nicht machen will, aber nicht genau, was sie wirklich will. Per Zufall gelangte sie in die aufstrebende Technologiebranche. Virtual und Augmentend Reality sind auf dem Vormarsch, nicht nur im Gaming-Bereich, sondern auch im privaten und im Gesundheitsbereich. Den großen Einfluss auf den Wandel der Gesellschaft betrachtet sie als großen Vorteil ihrer Branche. Sie spricht über die besondere Rolle und Zusammenarbeit für Startups mit bereits bestehenden Unternehmen und darüber, welche Herausforderungen sich für beide Seiten dabei ergeben. Sie erzählt, dass sie mit ihrem Unternehmen erst kürzlich von Frankfurt nach Berlin gezogen ist. „Frankfurt war nicht das richtige Umfeld für uns. Am jetzigen Standort in Berlin haben sich in kürzester Zeit viele spannende Kontakte ergeben“, so Demant. Manchmal liege es tatsächlich eher am Umfeld, das man ändern muss, als an einem selbst.
 
6. November 2019, 12.40 Uhr
Sheera Plawner
 
 
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