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House of Cards – die Eschborn-Edition XIII

Eine unfeine Geschichte

Die zweite Staffel beginnt spektakulär: Nachdem die Vorwürfe gegen den CDU-Politiker Wilhelm Speckhardt und den PR-Mann Jürg Leipziger vom Tisch sind, gehen die beiden gegen Stadtoberhaupt Mathias Geiger vor.
Jürg Leipziger hat sein Büro in der Kommunikationsfabrik in der Schmidtstraße. Hierher hat er an einem trüben Donnerstagnachmittag im September die Medien eingeladen und irgendwie passt es ja wunderbar: Was ist in der Eschborn-Affäre nicht alles an Kommunikation fabriziert worden?

Seit dem Ende der ersten Staffel von "House of Cards - die Eschborn Edition" im März ist einiges an Wasser den Westerbach in Eschborn hinabgeflossen. Die Staatsanwaltschaft war dem Vorwurf des Magistrats der Stadt Eschborn nachgegangen, ob der frühere Bürgermeister Wilhelm Speckhardt (Foto rechts) und der Frankfurter PR-Berater Jürg Leipziger (links im Bilde) öffentliches Geld veruntreut hätten. Konkret ging es um einen Beratervertrag, den Herr Leipziger mit der Stadt abgeschlossen hatte. Nun ist raus: Die Staatsanwaltschaft hat die Ermittlungen eingestellt – schlicht, weil sie nichts fand.

Nun sitzen also Wilhelm Speckhardt und Jürg Leipziger und zwei Anwälte an einem Konferenztisch und sprechen darüber, was der Eschborner Bürgermeister Mathias Geiger (FDP) da alles fabriziert habe. Dass die Akten, dass die Beweise für die angeblich nicht geleistete Arbeit stets zugänglich gewesen wären. Dass der Magistrat der Stadt erst nachträglich über die Untreue-Anzeige des Bürgermeister informiert wurde. Dass der Aktenordner aus dem Bürgermeister-Büro verschwand und auf dubiosen Wegen Teile davon seinen Weg in die Öffentlichkeit fanden.

Das Schöne für die Journalisten ist, dass sie Einblick erhalten in die Korrespondenz. In das Angebot an den Bürgermeister den Beratervertrag fortzuführen – oder ihn eben zu beenden, um nicht unnötige Kosten für die Stadt entstehen zu lassen. In die Konzepte, die Leipziger für seinen Lohn erstellt hat. "Ich habe alle Unterlagen hier, ich gebe Ihnen gern Einsicht in diese Unterlagen und dann werden sie sehen, dass das, was gegen uns gemacht worden ist, ich muss mich jetzt etwas zügeln, eine unfeine Geschichte war, um es so auszudrücken", sagt Jürg Leipziger. Dann wird er laut. "Nichts, aber auch gar nichts, von dem, was gegen uns vorgebracht worden ist, ist schlüssig oder stimmig." Er entschuldigt sich sogleich für seinen Anflug von Ärger. Dann verkündet er, dass er bei der Staatsanwaltschaft Frankfurt nun seinerseits Strafanzeige gestellt habe wegen vorsätzlicher falscher Verdächtigung und versuchtem Prozessbetrug.

Wilhelm Speckhardt ist mindestens ebenso aufgebracht über die Vorwürfe gegen ihn, erzählt, dass man sich in Eschborn die letzten Monate nicht wie sonst habe blicken lassen, von den Anrufen und Anschuldigungen, ha, der Speckhardt, irgendwas wird da schon dran sein, oder? Nein, sagt er, und jetzt wo die Staatanwaltschaft das ganz offiziell genauso sieht, könne man auch offen sprechen. Der Klage von Leipziger will er sich indes nicht anschließen, "ich müsste dann gegen die Stadt, vertreten durch den Magistrat, klagen und das möchte ich nicht." Gegen Herrn Geiger persönlich vorzugehen aber, das müsse er nochmal prüfen. "Meinem Ansehen haben diese falschen Verdächtigungen sehr geschadet. Geschadet hat das Vorgehen von Bürgermeister Geiger aber vor allem dem Amt des Bürgermeisters und dem Ansehen der Stadt Eschborn."

Fortsetzung folgt …

>> House of Cards – die Eschborn-Edition
Alle Folgen auf einen Blick
 
18. September 2015, 11.37 Uhr
Nils Bremer
 
 
Fotogalerie:
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