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Foto: Laura Zachmann
Foto: Laura Zachmann

Hebels aktuelle Stunde im Club Voltaire

"Chuck Norris war ein Stinkstiefel"

Am Donnerstagabend hat der FR-Journalist Stephan Hebel im Club Voltaire seine aktuelle Stunde gegeben. Dabei hat er auch Stellung zum Flüchtlingsthema genommen. Chuck Norris möchte er nicht genannt werden.
Donnerstagabend im Club Voltaire. Der Laden ist voll. Die Gäste, die keinen Sitzplatz mehr bekommen haben, stehen an die Wände gelehnt oder sitzen auf Treppenstufen. Der Journalist Stephan Hebel (Frankfurter Rundschau) hat zu seiner „Aktuellen Stunde“ eingeladen. Ein Manuskript gibt es für diesen Abend nicht, stattdessen will Hebel mal frei Schnauze reden. „Mal sehen, wie ich Sie enttäusche und wo das endet“, sagt er.

Mit seinem ersten Programmpunkt enttäuscht er jedoch niemanden, als er die Ankündigung des Abends aus dem JOURNAL FRANKFURT vorliest. „Hart, härter, Hebel“ heißt es in der ironischen Ankündigung der Veranstaltung. Das Publikum lacht. „Was gibt's da zu lachen?“, fragt er und lässt die steinerne Miene zu einem Grinsen erweichen. Im Artikel wird Hebel als die „Machete im scheinbar undurchringlichen Dickicht der politischen Probleme“ und als Chuck Norris des Journalismus bezeichnet. „Ich habe die Redaktion des Journals gefragt unter welcher Droge das geschrieben worden ist und ob ich auch was davon haben kann“, erzählt er. Das mit dem US-amerikanischen Action-Held Chuck Norris hat ihm nicht gefallen: „Das war ein Stinkstiefel und mit dem möchte ich bitte nicht verglichen werden“, sagt Hebel.



Als es zur Sache geht, ist Schluss mit lustig. Es geht um die Hartz-IV-Erhöhung von monatlich fünf Euro. In seinen Augen sei diese Abstimmung ein Skandal. „Soweit die schlechten Witze und jetzt wird’s richtig ernst“, sagt Hebel. Das Flüchtlingsthema soll und muss ihm zufolge an diesem Abend in Mittelpunkt stehen. Dabei spricht er auch die Gewaltausschreitungen in Heidenau an. „Ist doch schon interessant, wie schnell wir vergessen haben, welche Hetze und welchen Hass wir vor zwei Wochen noch eigentlich im Mittelpunkt dieser ganzen Thematik stehen hatten“, sagt er. Die Willkommenskultur, die hingegen auf der anderen Seite immer größer werde, sei großartig. Wir müssen uns laut Hebel allerdings fragen, welche Chancen wir dazu haben könnten, dass es in diesem Land wirklich eine Kultur gibt, die das Zusammenleben mit anderen und die als Folge von Politik akzeptiert, dass diese Menschen zu uns kommen. „Und da sehe ich noch relativ schwarz“, sagt er.

In diesem Zusammenhang kritisiert er vor allem die Bundesregierung, die laut Hebel die Dimension des Flüchtlingsproblems noch nicht im Ansatz verstanden hat. Zudem fordere er von der Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), dass sie sich zur Mitverantwortung an der Situation bekenne und die Folgen konsequent angehe. „Davon habe ich noch nichts gehört“, sagt er. Die aktuellen Probleme seien vor allem einer terrorfördernden Politik des Westens unter Führung der USA nach dem 11. September 2001 zu verschulden. „Die Kriege, die da geführt worden sind, die waren ein Ernährungsprogramm für Al-Kaida, den Islamischen Staat und all diese anderen Terrorgruppen.“

Nach gut einer halben Stunde fragt Hebel: „Darf ich schon aufhören?“ Das Publikum will mehr, aber der Meister hat ausgesprochen. „Macht weiter so bei der Rundschau, dann bekommt ihr auch wieder mehr Leser“, sagt ein Mann. Hier ist man sich einig: Hebel soll auch weiterhin hart austeilen. Wenn nicht wie Chuck Norris, dann eben wie Rocky Balboa.
 
11. September 2015, 12.40 Uhr
Laura Zachmann
 
 
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