Newsletter
|
ePaper
|
Apps
|
Abo
|
Shop
|
Jobs
Foto: leg
Foto: leg

Forderung von Psychologen

Bessere Versorgung für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge

Etwa 14.000 unbegleitete minderjährige Flüchtlinge leben in Deutschland. Frankfurter Psychologinnen fordern ein Gesamtkonzept, wie das Kindeswohl garantiert werden kann. Es fehlten klare Kriterien.
Im Juni 2015 soll das Bundesfamilienministerium einen Gesetzesentwurf erarbeiten, der neu regeln soll, wie unbegleitete minderjährige Flüchtlinge verteilt werden. Dadurch soll nicht nur das Kindeswohl sichergestellt, sondern auch die Belastung auf die Kommunen gerechter verteilt werden. Doch zwei Frankfurter Psychologinnen ist das zu wenig. "Die Diskussion wird nur um Quoten und Verteilung geführt", sagt Ilka Quindeau, Professorin für Klinische Psychologie an der Frankfurt University of Applied Sciences (ehemals Fachhochschule). "Es fehlen klare Kriterien, wie das Kindeswohl bestimmt und gesichert werden kann." Am Mittwoch fand an der FH eine Fachtagung zu unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen (UMF) im Clearingverfahren statt.

Nach Aussage der Psychologin müsste es zunächst kompetente Aufnahmestrukturen geben. Da viele UMF ohne Ausweis kämen, würde ihr Alter geschätzt, sodass Minderjährige so auch in gewöhnliche Erstaufnahme-Einrichtungen untergebracht würden, die ihnen keinen besonderen Schutz vorsehen. Oft wirkten die Heranwachsenden reifer als sie seien. Dabei seien die Jugendlichen oft traumatisiert durch Krieg, Misshandlung und Flucht. Allerdings sieht man ihnen das nicht an: "Sie sind auffällig unauffällig und wirken gesund", sagt Quindeau. Die Betroffenen würden selten über ihre Erfahrungen sprechen. Gerade sexueller Missbrauch sei hoch schambesetzt.

Zusammen mit Marianne Rauwald, Leiterin des Instituts für Traumabearbeitung und Weiterbildung, fordert Quindeau ein integriertes Gesamtkonzept für die Aufnahme von UMF. "Es braucht eine zentrale Koordinierungsfunktion, die Zuständigkeiten bündelt", sagt Rauwald. Dazu müssten lokale Netzwerke geschaffen werden, in denen Behörden, Beratungsstellen und Schulen koordiniert werden, außerdem seien fortgebildete Fachkräfte nötig und eine medizinische und psychotherapeutische Versorgung nach psychotraumatologischen Standards, inklusive Dolmetscher. Die UMF sollen von Anfang an Schul- und Ausbildungsplätze zur Verfügung gestellt werden. Außerdem fordern die Psychologinnen den Aufbau von partizipatischen Aufnahmestrukturen und eine qualifizierte rechtliche Vertretung.

Um solche Strukturen aufzubauen, müssen Kommunen fachlich und finanziell von übergeordneten Einrichtungen unterstützt werden. Hochschulen müssten die Aus- und Weiterbildung übernehmen.
 
28. Mai 2015, 11.23 Uhr
leg
 
 
Fotogalerie:
{#TEMPLATE_news_einzel_GALERIE_WHILE#}
 
 
 
Mehr Nachrichten aus dem Ressort Politik
Mit einem Überschuss von knapp 390 Millionen Euro konnte Frankfurt das Jahr 2023 abschließen. Große Defizite gibt es an anderer Stelle.
Text: Till Geginat / Foto: unsplash/Jan Philipp Thiele
 
 
 
 
 
 
 
Ältere Beiträge
 
 
 
 
2. Mai 2024
Journal Tagestipps
Pop / Rock / Jazz
  • Josephine Foster
    Brotfabrik | 20.00 Uhr
  • Glasperlenspiel
    Kulturzentrum KUZ | 20.00 Uhr
  • Blues Caravan 2024
    Wunderbar Weite Welt Eppstein | 20.00 Uhr
Nightlife
  • Afterwork Clubbing
    Gibson | 22.00 Uhr
  • Play
    Silbergold | 23.59 Uhr
  • Alarmstufe Magenta
    Kulturclub schon schön | 23.00 Uhr
Klassik / Oper/ Ballett
  • London Symphony Orchestra
    Alte Oper | 20.00 Uhr
  • Liv Quartet
    Holzhausenschlösschen | 19.30 Uhr
  • Das Schloss am Ende der Straße
    Die Kammeroper Frankfurt im Palais Livingston | 20.00 Uhr
Theater / Literatur
  • Jedermann Reloaded
    Hessisches Staatstheater Wiesbaden | 19.30 Uhr
  • Es ist nur eine Phase Hase
    Die Komödie | 20.00 Uhr
  • Doctor Faustus
    Internationales Theater Frankfurt | 20.00 Uhr
Kunst
  • Paris, Königstein, Berlin – Louise Rösler (1907–1993)
    Museum Giersch der Goethe-Universität | 10.00 Uhr
  • RAY
    Galerie Hanna Bekker vom Rath | 19.00 Uhr
  • Anna Goschin und Felicithas Arndt
    Barbara von Stechow | 11.00 Uhr
Kinder
  • Lichtspielplatz
    DFF – Deutsches Filminstitut & Filmmuseum | 11.00 Uhr
  • Schirn Studio. Die Kunstwerkstatt
    Schirn Kunsthalle Frankfurt | 16.00 Uhr
  • Hands On! Robotics-Lab
    Stadtteilbibliothek Seckbach | 16.00 Uhr
und sonst
  • Mai- und Weinfest
    Liebfrauenberg | 11.00 Uhr
  • Aufsitzerpflanzen im tropischen Regenwald – die Spezialisten der Baumkronen
    Palmengarten | 18.30 Uhr
  • Frankfurter Kaffeehausgeschichten - Von Muckefuck bis Coffee to go
    Frankfurter Stadtevents | 14.00 Uhr
Freie Stellen