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Deutsch oder nicht?

Optionsmodell: „Positive Signale in die Familien senden“

Kinder ausländischer Eltern haben das Recht auf die deutsche Staatsangehörigkeit – das Optionsmodell. Die Leiterin des Amts für multikulturelle Angelegenheiten Helga Nagel rechnet nach 10 Jahren damit ab.
Kinder ausländischer Eltern haben in Deutschland seit 2000 das Recht auf die deutsche Staatsangehörigkeit – das so genannte Optionsmodell. Voraussetzung ist allerdings, dass mindestens ein Elternteil seit acht Jahren rechtmäßig in Deutschland lebt und eine unbefristete Aufenthaltsgenehmigung besitzt. Normalerweise haben diese Kinder noch eine weitere Staatsangehörigkeit – sie besitzen zwei Pässe. Doch dies hat mit der Volljährigkeit ein Ende. Zwischen dem 18. und 23. Lebensjahr müssen sie sich entscheiden, welchen Pass sie behalten wollen.

„Damit wird das Motto ‚Deutsch ist, wer deutsches Blut hat’ außer Kraft gesetzt“, erklärt Helga Nagel, Leiterin des Amtes für Multikulturelle Angelegenheiten. Allerdings sei es in vielen Fällen gar nicht so einfach, die deutsche Staatsangehörigkeit zu behalten. „Wer die Frist verschläft, hat oft das Pech, dass der deutsche Pass irgendwann weg ist. Viele sind dann aus Versehen nicht mehr deutsch.“ Die meisten der Eingebürgerten hätten aber sowieso zwei Pässe, weil es Staaten gebe, die ihre Bürger nicht frei geben. „Viele wollen ihre doppelte Staatsbürgerschaft auch gar nicht aufgeben. Ich denke, dass die Bereitschaft, sich einbürgern zu lassen, steigen würde, wenn die Menschen ihre zweite Staatsangehörigkeit behalten dürften. Und könnte die ältere Generation ohne Barrieren den deutschen Pass bekommen, würde das ein psychologisches Signal in die Familien senden.“

Das Optionsmodell zeigt auch Auswirkungen auf die Statistiken der Frankfurter Geburten. So sind im Jahr 2008 1.025 Kinder nach diesem Modell zur Welt gekommen – das waren 14,2 Prozent aller Neugeborenen. 530 Jungen und 495 Mädchen mit ausländischen Eltern haben von Geburt an die deutsche Staatsangehörigkeit bekommen. 644 Neugeborenen fielen unter die Kategorie „ausländische Kinder“. Im Jahr 1999, also vor Einführung des Optionsmodells, erblickte noch 2.109 ausländische Kinder das Licht der Welt.

Natürlich geht auch die Integrationsdebatte nicht spurlos an der AmkA-Leiterin vorbei: „Das Klima gegenüber Ausländern und die Aufnahmebereitschaft muss sich ändern. Wir können nicht über die 170 Nationen in Frankfurt diskutieren. Sie sind da. Punkt. Und die Kinder sind Frankfurter Kids – seit Generationen. Dennoch hat das Integrationskonzept die Diskussion positiv in die Stadt getragen. Wir müssen in einen Dialog treten und Probleme benennen.“ Und daran solle weiter gearbeitet werden.
 
10. November 2010, 12.00 Uhr
Julia Lorenz
 
 
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