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Zimmermann & de Perrot im Mousonturm
Ein Clown und ein DJ. Die Bühne eine schwarze Drehscheibe wie ein Plattenspieler, deren innerer und äußerer Kreis sich unabhängig voneinander bewegen können, im Hintergrund Pappwände, rechts an einem langen Papptisch der Komponist und DJ Dimitri de Perrot. Im späteren Verlauf wird sich zeigen, dass dieser Tisch der Arm zum Plattenspieler ist, aber das ist auch nicht weiter interessant. Vorerst schneidet de Perrot Scheiben aus Pappkarton zu Recht, legt sie auf die Plattenteller, ein dumpfer Grundrhythmus entsteht, wird allmählich zu Musik. Auf dem Plattenteller der Bühne kreist nun ein aufrechter Pappkarton, aus dem sich eine Hand ihre Bahn bricht, in den Raum hinausstreckt, und irgendwann folgt der ganze Mann. Martin Zimmermann wird aus seinem Ei direkt in das Durcheinander einer Metropole katapultiert, hechtet mit Anzug und Aktentasche über die Bühne, dem nächsten Auftrag nach oder dem nächsten Flieger, liebedienernd chefgefällig und immer ein Papphandy am Ohr.
Das weckt durchaus intendierte Erinnerungen an Buster Keaton, Charly Chaplins „Modern Times“ und Konsorten, die Materie, mit der der zeitgenössische Mensch zu kämpfen hat, ist die Technologie und das Flimmern der Großstadt, Flachbildschirme, Mobiltelefone und die Tagesschau, der treibende Grundrhythmus dieser sich stets weiter beschleunigenden Zeit ist der de Perrots. Ein intensives Wechselspiel zwischen Musiker und Tänzer, bei dem der Musiker immer auch als Performer agiert und keine seiner Bewegungen dem Zufall überlässt: Es ist durchaus ein Konkurrenzverhältnis, und wenn das schweißnasse Overacting des Herrn Zimmermann auf die Nerven fällt, weil er etwa mit aufgerissenem Maul und gefurchter Stirn einen Tagesschausprecher persifliert, kann man einfach dem Musiker beim Platten wechseln, Regler drehen, Klingeltöne loopen zusehen.
Über allem schwebt natürlich der Popularitätsverdacht, das ist gefällig, und, jawohl, Volkstheater, aber es gibt diese Momente, die über den Klamauk dazwischen hinwegretten.
Das weckt durchaus intendierte Erinnerungen an Buster Keaton, Charly Chaplins „Modern Times“ und Konsorten, die Materie, mit der der zeitgenössische Mensch zu kämpfen hat, ist die Technologie und das Flimmern der Großstadt, Flachbildschirme, Mobiltelefone und die Tagesschau, der treibende Grundrhythmus dieser sich stets weiter beschleunigenden Zeit ist der de Perrots. Ein intensives Wechselspiel zwischen Musiker und Tänzer, bei dem der Musiker immer auch als Performer agiert und keine seiner Bewegungen dem Zufall überlässt: Es ist durchaus ein Konkurrenzverhältnis, und wenn das schweißnasse Overacting des Herrn Zimmermann auf die Nerven fällt, weil er etwa mit aufgerissenem Maul und gefurchter Stirn einen Tagesschausprecher persifliert, kann man einfach dem Musiker beim Platten wechseln, Regler drehen, Klingeltöne loopen zusehen.
Über allem schwebt natürlich der Popularitätsverdacht, das ist gefällig, und, jawohl, Volkstheater, aber es gibt diese Momente, die über den Klamauk dazwischen hinwegretten.
"Gaff Aff" von Zimmermann de Perrot gibt es noch einmal heute um 20 Uhr im Mousonturm
4. März 2007, 11.49 Uhr
esther boldt
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