Der ehrenamtlich betriebene und vor allem bei Familien mit Kindern beliebte Kleintierzoo in Schwanheim hat Geldsorgen: eine Rechnung der Mainova im Höhe von 5200 Euro stellt den von Spenden abhängigen Kobelt-Zoo vor große Probleme.
Nicole Brevoord /
Manchmal fragen sich die Verantwortlichen des Kobelt-Zoos, warum sie sich die Last aufbürden – zumal sie die Tiere ehrenamtlich neben dem regulären Joballtag versorgen. Doch dann ist die Liebe zu den Tieren stärker und auch das Bewusstsein, sich für eine 97-jährige Tradition in Frankfurt einzusetzen.
Seit jeher dürfen Schulklassen und Kindergärten wochentags nach Anmeldung an Exkursionen durch den spendenfinanzierten Zoo teilnehmen, an den Wochenenden ist der Kleintierzoo eine beliebtes Ausflugsziel bei Groß und Klein, er liegt ja auch verkehrsgünstig an der Endhaltestelle der Tramlinie 12. Wer samstags zwischen 14 und 19 Uhr sowie sonntags und an Feiertagen von 10 bis 19 Uhr vorbeischaut, darf in die Spendenboxen am Eingang etwas einschmeißen, der Besuch soll aber kostenlos sein, damit allen Interessierten gleichermaßen – egal welcher sozialen Schicht sie angehören – der Kontakt zu Tieren ermöglicht wird. Und hier zeigt sich die besondere Qualität der Schwanheimer Institution.
Auf einer 1,7 Hektar großen Fläche wandeln Besucher am Waldrand an Gehegen vorbei, streicheln Schafe und neugierige Ziegen, lauschen dem Geschrei der Esel und Pfauen, suchen im dunkeln Eck die Uhus oder amüsieren sich über die drolligen Waschbären und Nasenbären. Kaninchen, Papageien, Pferde, Chinchillas, Ziervögel, Gänse und Enten, Reptilien und Mangusten – die Liste der zu entdeckenden Tiere im Zoo ist lang, sogar Kängurus hüpfen umher. Die meisten Tiere erhält der Zoo über den Tierschutz, von Tierheimen, der Tierrettung, dem Veterinäramt oder dem Regierungspräsidium. Oftmals wurden die Tiere von den Vorbesitzern vernachlässigt und werden von den zehn aktiven Mitgliedern sowie den freiwilligen Helfern des Vereins liebevoll aufgepeppelt. Kosten für den Tierarzt, das Futter und die Instandsetzung der Anlage werden durch Mitgliedsbeiträge (es gibt rund 80 passive Mitglieder), durch Spenden und durch die Erlöse der alljährlichen Feste sowie des sonntäglichen Kuchen- und Getränkeverkaufs finanziert. Doch ist das Wetter mau, besuchen in der Saison vom 1. Mai bis zum 30. September auch weniger Leute den Zoo, auch so manches Sommerfest fiel in der Vergangenheit ins Wasser. Und so haben die Mitarbeiter des Kobelt-Zoos in jedem Jahr zu kämpfen und stellen doch immer wieder Großes auf die Beine, wie etwa alljährlich im Herbst den Halloweenparcours, dessen Einnahmen dem Winterfutter zugute kommt.
Nach dem große Rückschlag vom Dezember 2011, als es in einer Vogelvoliere, ohne Verschulden der Zoobetreiber, brannte, hatten sich die Zoobetreiber gerade wieder aufgerappelt. Doch jetzt erhielten sie von der Mainova eine Abrechnung mit einer nach dem langen Winter fälligen Nachzahlung in Höhe von 5200 Euro. Die Mitarbeiter des Zoos sind von der Höhe geschockt und sind nun auf Hilfe angewiesen.
Spenden können bei jedem Zoobesuch in den Boxen am Eingang hinterlegt werden, aber auch der Besuch des Flohmarkts, der am Sonntag, den 30. Juni ab 11 Uhr stattfindet, kann eine Gelegenheit sein, um auch mit kleinem Geld durch den Verzehr von kostenpflichtigen (und dennoch günstigen) Kaffee, Kuchen und Gegrilltem die Kasse aufzubessern. Ansonsten sind Spenden auf das nachfolgende Konto auch gern gesehen: Volksbank Griesheim, BLZ 50190400, Kto 492809.