Extrem niedlich sehen sie aus – die Rüsselhündchen. Mit Hunden haben sie jedoch wenig gemein. Die kleinen Tiere sind mit Rüsselspringern verwandt und sind in Deutschland nur im Frankfurter Zoo zu sehen.
Max Gerten /
Anders als der Name vermuten lässt, haben Rüsselhündchen nichts mit Hunden zu tun. Vielmehr sind die bis zu 700 Gramm schweren Tiere mit den Rüsselspringern verwandt. Ein Paar der im Osten Tansanias und Kenias beheimateten Rotschulter-Rüsselhündchen ist jetzt ins Grzimekhaus des Frankfurter Zoos eingezogen. Und das ist eine echte Besonderheit: In Europa sind die Tiere in nur drei Zoos zu sehen.
„Damit sind wir momentan der einzige Zoo in Deutschland, der Rotschulter-Rüsselhündchen hält. In Europa sind sie außer in Rotterdam nur noch im Zoo von Antwerpen zu sehen“, so Zoodirektor Manfred Niekisch. Zwischen1978 und 1988 und von 1992 bis 1997 habe es schon eine andere Art der Rüsselhündchen im Zoo gegeben – die Goldrücken-Rüsselhündchen. „Einer unserer Kuratoren war damals als Kind so tief beeindruckt von den Tieren, dass er jetzt die Gelegenheit ergriff und wieder Rüsselhündchen nach Frankfurt holte“, erzählt Niekisch. Die beiden im Sommer 2016 geborenen Rüsselhündchen habe man aus dem Zoo in Rotterdam erhalten.
Rotschulter-Rüsselhündchen gelten derzeit nicht als gefährdet. Allerdings stellt die Lebensraumzerstörung in ihrem relativ kleinen Verbreitungsgebiet an den Küsten von Tansania und Kenia eine Bedrohung dar. Außerdem fallen sie häufig streunenden Hunden zum Opfer. Die kleinen Säugetiere sind Waldbewohner, die sich vor allem von Insekten ernähren und in monogamen, lebenslangen Partnerschaften leben.
Da sie in ihrer Heimat zahlreiche Fressfeinde haben, sind Rüsselhündchen sehr vorsichtig und ständig auf der Hut. Daher werde die Eingewöhnung in der Anlage sehr behutsam vorgenommen, sagt Niekisch. „Das Gehege ist mit vielen Versteckmöglichkeiten ausgestattet und bis auf weiteres bleiben die Scheiben gekalkt. Das behindert zwar den Blick unserer Besucherinnen und Besucher auf die Tiere, ist aber wichtig, damit sie sich einleben und die Verstecke kennenlernen können“, erklärt der Zoodirektor.