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Fragwürdiges Treffen mit AfD
Aufklärung im Mendig-Fall gefordert
Das Treffen mit AfD-Bundessprecher Jörg Meuthen könnte dem Geschäftsführer der HessenFilm Hans Joachim Mendig zum Verhängnis werden. Zahlreiche Stimmen fordern Aufklärung; bei der Bekanntgabe der Nominierten des Hessischen Filmpreises wird Mendig erstmals nicht anwesend sein.
Ende Juli teilte AfD-Bundessprecher Jörg Meuthen auf Instagram ein Foto, das ihn beim „angeregten und konstruktiven politischen Gedankenaustausch“, so die Bildunterschrift, mit dem ehemaligen PR-Berater Moritz Hunziger und dem Geschäftsführer der HessenFilm und Medien GmbH Hans Joachim Mendig zeigt. Das JOURNAL FRANKFURT berichtete. Für Mendig könnte dieses Treffen nun zum Verhängnis werden. Bereits am 5. September sagte ein Sprecher von Angela Dorn (Bündnis 90/Die Grünen), Ministerin für Wissenschaft und Kunst, dem JOURNAL FRANKFURT, dass die Ministerin „verwundert“ sei über das Treffen: „Nach Angaben von Herrn Mendig handelte es sich um eine private Gelegenheit, die nicht in Bezug zur Hessenfilm und Medien GmbH stand. Wir nehmen dies ebenso zur Kenntnis wie die Verwunderung über dieses Treffen in der hessischen Filmszene, die für Vielfalt, Akzeptanz und Weltoffenheit steht. Die Ministerin teilt diese Verwunderung.“
Ob es weitere Gespräche zwischen dem Ministerium und Hans Joachim Mendig geben soll, wurde nicht mitgeteilt, in den sozialen Medien wurden aber schnell Rufe laut, die eine Aufklärung forderten. Wie das englischsprachige Online-Magazin Screenplay berichtet, fordern mehrere Filmschaffende den Rücktritt Mendigs, darunter Münchner Produzent Stefan Raiser (Dreamtool Entertainment). Das Treffen zwischen Hans Joachim Mendig und Jörg Meuthen, verharmlose die Verbrechen der Nazis, wird Raiser zitiert. In seiner Position als Geschäftsführer der HessenFilm und Medien GmbH könne er einen solchen Gedankenaustausch nicht als private Gelegenheit abtun.
Auch die Grünen im Landtag fordern Aufklärung. Mirjam Schmidt, kunst- und kulturpolitische Sprecherin der Grünen im Landtag, zeigt sich „irritiert“ angesichts des Treffens. „Die HessenFilm und Medien GmbH ist eine Institution, die entsprechend ihrer Förderrichtlinien der kulturellen Vielfalt in Hessen verpflichtet ist“, so Schmidt. „In einer Demokratie steht es jedem und jeder frei, mit wem man sich trifft – aber genauso dürfen diese Treffen dann auch hinterfragt werden, zumal wenn eine Person eine Landesinstitution und damit die Demokratie selbst vertritt. Hier sind das Amt und das Private kaum zu trennen – zumal, wenn explizit von einem politischen Gedankenaustausch gesprochen wird.“ Mirijam Schmidt kritisiert weiter, dass die „bereits länger zu beobachtende Entfremdung zwischen Kulturschaffenden und dem Geschäftsführer der erst 2016 neugegründeten HessenFilm-Gesellschaft“ mit diesem Vorfall einen „neuen Tiefpunkt“ erreicht habe. Hans Joachim Mendig sei daher eine Erklärung schuldig.
Am 18. Oktober wird in der Alten Oper zum 30. Mal der Hessische Film- und Kinopreis verliehen. Bereits jetzt fordern zahlreiche Stimmen, diese Veranstaltung zu nutzen, um sich gegen Rechts zu positionieren. Noch keine klare Abgrenzung, aber zumindest eine kleine Auffälligkeit im Vorfeld: Bei dem Pressegespräch, bei dem am 20. September die Nominierten bekanntgeben werden, wird erstmals nicht der Geschäftsführer der Hessenfilm anwesend sein.
Ob es weitere Gespräche zwischen dem Ministerium und Hans Joachim Mendig geben soll, wurde nicht mitgeteilt, in den sozialen Medien wurden aber schnell Rufe laut, die eine Aufklärung forderten. Wie das englischsprachige Online-Magazin Screenplay berichtet, fordern mehrere Filmschaffende den Rücktritt Mendigs, darunter Münchner Produzent Stefan Raiser (Dreamtool Entertainment). Das Treffen zwischen Hans Joachim Mendig und Jörg Meuthen, verharmlose die Verbrechen der Nazis, wird Raiser zitiert. In seiner Position als Geschäftsführer der HessenFilm und Medien GmbH könne er einen solchen Gedankenaustausch nicht als private Gelegenheit abtun.
Auch die Grünen im Landtag fordern Aufklärung. Mirjam Schmidt, kunst- und kulturpolitische Sprecherin der Grünen im Landtag, zeigt sich „irritiert“ angesichts des Treffens. „Die HessenFilm und Medien GmbH ist eine Institution, die entsprechend ihrer Förderrichtlinien der kulturellen Vielfalt in Hessen verpflichtet ist“, so Schmidt. „In einer Demokratie steht es jedem und jeder frei, mit wem man sich trifft – aber genauso dürfen diese Treffen dann auch hinterfragt werden, zumal wenn eine Person eine Landesinstitution und damit die Demokratie selbst vertritt. Hier sind das Amt und das Private kaum zu trennen – zumal, wenn explizit von einem politischen Gedankenaustausch gesprochen wird.“ Mirijam Schmidt kritisiert weiter, dass die „bereits länger zu beobachtende Entfremdung zwischen Kulturschaffenden und dem Geschäftsführer der erst 2016 neugegründeten HessenFilm-Gesellschaft“ mit diesem Vorfall einen „neuen Tiefpunkt“ erreicht habe. Hans Joachim Mendig sei daher eine Erklärung schuldig.
Am 18. Oktober wird in der Alten Oper zum 30. Mal der Hessische Film- und Kinopreis verliehen. Bereits jetzt fordern zahlreiche Stimmen, diese Veranstaltung zu nutzen, um sich gegen Rechts zu positionieren. Noch keine klare Abgrenzung, aber zumindest eine kleine Auffälligkeit im Vorfeld: Bei dem Pressegespräch, bei dem am 20. September die Nominierten bekanntgeben werden, wird erstmals nicht der Geschäftsführer der Hessenfilm anwesend sein.
13. September 2019, 15.06 Uhr
Ronja Merkel
Ronja Merkel
Jahrgang 1989, Kunsthistorikerin, von Mai 2014 bis Oktober 2015 leitende Kunstredakteurin des JOURNAL FRANKFURT, von September 2018 bis Juni 2021 Chefredakteurin. Mehr von Ronja
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