Berger Straßenfest

„Wir wundern uns, dass wir seit Jahren um unser Recht betteln müssen“

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Seit über 30 Jahren gibt es das Berger Straßenfest. In diesem Jahr sollen einige Gastronominnen und Gastronomen profitiert haben, ohne sich an den Unkosten zu beteiligen. Die Ausrichter fordern daher für den Zeitraum des Fests die Hoheit über die Straße.

Laura Genenz /

Zwischen Bethmannpark und Höhenstraße gibt es am ersten Juniwochenende nur ein Thema. Denn dann findet das weithin bekannte Bergerstraßenfest statt, das jährlich zehntausende Besucherinnen und Besucher lockt. Über 100 Stände bieten Spezialitäten aus aller Welt, auf drei Bühnen spielt Live-Musik und die Wirte öffnen ihre Sommergärten.

Doch es gibt Ärger. Denn in diesem Jahr hätten sich sieben der über zwanzig teilnehmenden Wirte nicht an den Unkosten beteiligt, die mittlerweile etwa 130 000 Euro pro Jahr betragen. Das bestätigt Kaweh Nemati, Vorsitzender der Interessengemeinschaft (IG) Untere Berger Straße, die das Fest ausrichtet. Die IG möchte nun erneut mit der Stadt verhandeln, um während des Fests die Hoheit über die Straße zu bekommen. Damit würde sich alles auf einen Schlag ändern, glaubt Nemati. Denn so könnten Trittbrettfahrende zukünftig vermieden werden, da alle Profitierenden in die Pflicht genommen werden könnten. Auch die Überfülle an Außenständen könne man so reduzieren und zur ursprünglichen Gestaltung des Traditionsfestes zurückkehren. Allerdings seien Verhandlungen mit der Stadt bisher immer wieder fehlgeschlagen: „Wir wundern uns, dass wir seit Jahren um unser Recht betteln müssen“, so Nemati; niemand soll seinen Sommergarten wegen der Feier schließen müssen.

Ein weiteres Problem sei die Müllentsorgung. Denn trotz des Glasflaschenverbots während der Party kauften viele Besucherinnen und Besucher Bier in den Rewe- und Penny-Filialen entlang der Straße. Die Flaschen landeten dann überwiegend in den Mülltonnen der Veranstaltenden. Etwa 5000 Euro Mehrkosten sollen laut Nemati dieses Jahr angefallen sein, ohne dass sich der Rewe-Konzern daran beteiligt hätte.

Wie die Frankfurter Rundschau berichtete, habe der Konzern nun für das Jahr 2020 seine Unterstützung zugesichert. Diesen Schritt begrüßt Nemati: „Es wäre nur gerecht, wenn so ein Millionenkonzern sich beteiligen würde.“ Allerdings habe die IG schon vor zwei Jahren den Kontakt zu Rewe gesucht und sei damals auf taube Ohren gestoßen. Ob es wirklich zu einer Beteiligung kommt, ist für Nemati daher ein „großes Fragezeichen“.

Die Ausrichtung im nächsten Jahr steht daher auf der Kippe. Doch Hoffnung hat Nemati weiterhin: Ende Oktober wird mit der Leiterin des Amts für Straßenbau und Erschließung, Michaela Kraft, ein Treffen vor Ort stattfinden. Basierend auf diesem soll über die Hoheit entschieden werden.


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