Anne Frank

Die Erinnerung bleibt

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Die Frankfurter Geschichte der Familie Frank reicht bis ins 16. Jahrhundert zurück. Heute wäre Anne Frank 85 Jahre alt geworden. Mit verschiedenen Aktionen soll heute an sie erinnert und der Opfer des Nationalsozialismus gedacht werden.

Vivienne Zerner /

Am 12. Juni 2014 wäre Anne Frank 85 Jahre alt geworden. Das Mädchen jüdischer Eltern wurde 1929 in Frankfurt am Main geboren. Die Familie floh 1933 nach Amsterdam und versteckte sich dort in einem Hinterhaus vor den Nationalsozialisten. In dieser Zeit schrieb Anne ihr mittlerweile weltberühmtes Tagebuch. 1945 starb Anne Frank im Alter von 15 Jahren im KZ Bergen-Belsen.

Mit der bundesweiten Gedenkaktion »wolkenlos« möchten das Anne Frank Zentrum Berlin und die Gedenkstätte Bergen-Belsen ein Zeichen der Erinnerung an Anne Frank und die unzähligen weiteren Opfer des Holocaust setzen. 62 Anne-Frank-Schulen lassen Luftballons steigen, an denen die Schüler Postkarten mit ihren Wünschen und Hoffnungen befestigen.
Die Bildungsstätte Anne Frank in Frankfurt nimmt ihren Geburtstag zum Anlass und erweitert ihre Dauerausstellung, „Anne Frank. Ein Mädchen aus Deutschland.“, die den Nachlass der Familie Frank präsentiert. Gemälde, Möbel, Briefe und persönliche Erinnerungsstücke der Familie sind zu besichtigen und sollen gleichzeitig Aufschluss über die Bedeutung, die von Anne Frank als bekanntestes Opfer des Nationalsozialismus ausgeht, geben. „Der neue Abschnitt ergänzt und vertieft die Inhalte der Dauerausstellung“, sagt Kuratorin der Bildungsstätte Ricarda Wawra. Die Besucher erfahren beispielsweise, in welchem Haus Annes Urur-Großvater Abraham Süßkind Stern im Frankfurter Ghetto „Judengasse“ lebte und unter welchen Umständen sein Sohn Emanuel dieses verließ. „Wichtig war uns, das Leben der Frauen der Familien stärker herauszuarbeiten und ihre Geschichten Raum zu geben“, sagt die Kuratorin. Die Ausstellung erzählt etwa von Annes Ur-Großmutter Cornelia Stern, die aus einer Frankfurter Familie stammte. Die Besucher erhalten außerdem einen Eindruck über die Arbeit von Alice Betty, Anne Franks Großmutter, die im Ersten Weltkrieg als Krankenschwester in einem Frankfurter Lazarett tätig war. Fotografien, Zeitungsausschnitten und Briefe erzählen von dem Alltagsleben der Familie Frank. „Wo komme ich her?, das ist die zentrale Frage, die sich Anne in ihrem Tagebuch stellt. Daran will die Bildungsstätte mit der Erweiterung der Dauerausstellung anknüpfen“, sagt Ricarda Wawra.

Außerdem organisiert die Bildungsstätte einen Erinnerungsspaziergang, durch den Stadtteil Dornbusch. Dort wuchs Anne auf. Im Alter von fünf Jahren verließ sie mit ihrer Mutter Edith und ihrer Schwester Margot Frankfurt. Kurze Zeit später emigrierte auch ihr Vater Otto Frank. Mit der Flucht, endete eine alte Frankfurter Familiengeschichte, die bis ins 16. Jahrhundert zurückreicht. Amsterdam wurde ihr Fluchtort vor der nationalsozialistischen Judenverfolgung. In dieser Zeit begann Anne ihr mittlerweile weltberühmtes Tagebuch zu schreiben. Das Buch ist in 70 Sprachen übersetzt worden und zählt seit 2009 zu dem UNESCO Weltdokumentationserbe. Das junge Mädchen schrieb über sich selbst, über ihre Familie und Freunde. Zunächst nutzte Sie das Buch als privaten Ausdruck ihrer Gedanken und Gefühlen und machte ihr Tagebuch zu einem Medium, dem sie sich voll und ganz anvertraute. Ab 1944 veränderte sie ihre Aufzeichnungen und bereitete das Buch für eine Veröffentlichung vor, um bei der Dokumentation über die Unterdrückung der Niederländer durch die deutsche Besatzung, mitzuwirken.

>> 85 Jahre Anne Frank, Erweiterung der Dauerausstellung, Bildungsstätte Anne Frank, Hansaallee 150, die Ausstellung öffnet ab dem 12. Juni, Erinnerungsspaziergang durch den Stadtteil Dornbusch, 12. Juni, 17 Uhr, Treffpunkt ist die Bildungsstätte.


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