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dk auf Tour – Half The Kooks, Fußball und Jim Beam



Ob hr1, hr3 oder youfm – für die (recht unterschiedlichen) Hörer der jeweiligen Welle sind Tickertverlosungen für intime Studiokonzerte immer ein echter Bonus. Gestern spielten The Kooks einen Tag vor ihrem ausverkauften Konzert in der Jahrhunderthalle für you fm-Gewinner im Big Band-Studio des HR und alle Beteiligten hatten ihren Spaß daran. Von Moderatorin Raffaela Jungbauer auf die Stars eingeschworen, wurden die Briten euphorisch empfangen. Luke Pritchard und Hugh Harris schlurften von ihrem Roadmanager begleitet lässig gen Bühne, der Sologitarrist mit Hut, der schmächtige Sänger mit einer zu seiner Körpergröße passenden Mini-Akustik-Gitarre. Noch immer – mit 21 und 23 – milchgesichtig wie beim Batschkapp-Konzert vor 2 ½ Jahren bei der Visions-Tour, aber irgendwie auch souveräner und professioneller, kein Wunder, Festival-erfahren wie die erfolgreichen Youngsters inzwischen sind.

Natürlich (aber gerade das macht ja auch die Besonderheit solcher Auftritte aus) hab es nicht das volle-Kooks-Programm, sondern ein einstündiges Akustik-Set. The Kooks unplugged, stripped to the bone, hautnah, was vor allem die weiblichen Teenies verzückte. Denn knuffig sind sie ja schon, die Buben, die zwar ihre Musik, die Promo (hinterher gab's noch Autogramme, Fotos und ein „Was ist los?“ für jeden Fan...) etc, ernst nehmen, aber den Auftritt fast improvisiert angingen („Vielleicht sollten wir so was vorher doch mal proben“, kommentierten die Zwei, die Bassisten und Drummer im Hotel gelassen hatten) ihr schrammlig-sympathisches Set. „We`re half The Kooks“, kommentierten sie die halbleere Bühne mit Beistelltischchen und Getränkebatterie zwischen sich. Die Flasche Jim Beam, die zeitweilig ins Publikum wanderte, dann aber vehement zurückgefordert wurde, bekam dabei die meiste Aufmerksamkeit der Musiker.

The Kooks mit einem Beinah-Balladen-Programm, da wird erst so richtig deutlich, wie oft sie über unerfüllte Liebe singen und die Angebeteten eigentlich nie da sind, wo man sie sich gerade wünscht. Melancholische junge Männer, irgendwie romantisch, aber doch auf Beutezug und immer den Verlust bejammernd. Das weckt wohl Mütterinstinkte selbst bei den jüngsten Mädels im Publikum. Die Songs der Südengländer aus Brighton haben Qualität. Für einen, der mit dem Beat der Sechziger vertraut ist, sind es immer wieder die Assoziationen zu den Kinks und zu deren Sänger Ray Davies, die mich für die Kooks einnehmen. Einen Song wie „Seaside“ singe ich selbstverständlich mit wie „Sunny Afternoon“ oder „Waterloo Sunset“.



Durch und durch Briten reizte sie natürlich auch das Fußballspiel zeitgleich – Deutschland-England. Klar, dass ihr Roadmanager den Spielstand soufflierte. Herrlich, als Hugh sich dilettantisch an der Geige versuchte. „Ein schwieriges Instrument. Kann das hier jemand richtig spielen?“. Und schwupps stand ein Mädel auf der Bühne, Sandra, Moderatorin Raffa wurde gleich als Sängerin noch dazu gebeten und gemeinsam gab man – Textsicherheit spielte keine Rolle, den Song kannten höchstens drei Leute im Publikum – den Blues-Klassiker „Stormy Monday“ zum Besten. Exklusiver ging's nicht mehr. „Sorry, we have to leave now“, hieß nach einem Stündchen. „Die Nachrichten und die Staumeldungen warten.“ Am Sonntag, 23.11., 19 Uhr, kann man das Kooks-Akustik-Set dann noch mal live auf youfm hören – oder als Podcast herunterladen. Die nächsten Gäste im Januar werden Mia sein.

Fotos: Detlef Kinsler
 
20. November 2008, 17.55 Uhr
Detlef Kinsler
 
 
Fotogalerie:
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