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Wohnzimmeratmosphäre im Bett

Laura Gibson stellte im Bett ihr neues Album „La Grande“ vor und zeigte eindrucksvoll, wie nah Aufnahme und Realität beieinanderliegen. Von technischer Nachbearbeitung haben sie im Studio von City Slang wohl noch nichts gehört. Warum auch?
Den Gitarrenhersteller Gibson kennt man schon seit 1902. Na gut, vielleicht ist der Markenname erst im Laufe der Zeit zu einer echten Institution geworden. So richtig angezogen hat das Unternehmen für Saiteninstrument erst in den 50er und 60er Jahren, als die elektrische Gitarre auf dem Markt eingeführt wurde. Der Name Gibson ist jedenfalls derzeit in Frankfurt wieder in aller Munde. Weil der neue Club von Madjid Djamegari und den Söhnen Mannheims ebenso heißt? Nicht unbedingt! Einige wenige Folk-Liebhaber, die das Konzert von Laura Gibson im Bett miterlebten, meinen wohl eher die junge Frau aus Orgeon. Gibson die Dritte also? Eher die Erste! Wer das Konzert im Bett gesehen hat, erweitert den bekannten Namen spätestens jetzt automatisch um ein „Laura“.

Etwas schüchtern steigt die Amerikanerin auf die Bühne und flüstert förmlich ein „Guten Abend“ ins Mikrophon, bevor sie mit ihrer dreiköpfigen, männlichen Verstärkung direkt einsteigt ins neue Album. Das Titellied „La Grande“ hat etwas treibendes, ist ein Folksong westernhafter Romantik gepaart mit verzerrten Elektroklängen, und würde sich nahtlos in jeden alten Tarrantino-Soundtrack einfügen. Das wahrlich Erstaunliche ist für die, die bereits in den Plattenhörgenuss kamen, aber nicht das wundervolle Stück selbst, sondern der Live-Klang. Kurz ertappt man den Playback-Vorwurf dabei, wie er sich ins Bewusstsein einzuschleichen versucht, verwirft den abstrusen Gedanken aber gleich wieder, der ersetzt wird durch … ja, durch was eigentlich? Dankbarkeit? Erstaunen? Puren Hörgenuss? Wahrscheinlich von allem etwas.

Die Wohnzimmeratmosphäre im Bett entspricht jener, die der ruhige Stil Laura Gibsons transportiert. Ein perfektes Zusammenspiel aus Club, Künstlerin und Publikum, das sich mucksmäuschenstill auf die aufgereihten Bierbänke vor der Bühne setzte, und fast Angst zu haben schien, die zierliche junge Frau mit zu lauten Geräuschen zu erschrecken. Eineinhalb Stunden verwöhnt sie ihre Fans mit alten und neuen Country-, Folk- und Bluesstücken, Interpretationen und Selbstgemachtem, erzählt, bei welcher Aufnahme sie das gleiche Mikrophon benutzte wie Michael Jackson für Thriller und wie zufällig der Ausdruck „Beat it“ in beiden genutzt wird, oder davon, wie gerne sie durch Deutschland tourt. Hoffentlich bald wieder.
 
26. April 2012, 16.00 Uhr
Gerald Schäfer
 
 
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