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Mit dem Jeep nach Afrika (Teil 23)

Fahrt nach Luxor

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Heute Morgen sind wir sehr früh aufgestanden, um direkt weiter nach Theben/Luxor zu fahren. Einst befand sich hier die altägyptische Stadt Waset, die von den Griechen Theben genannt wurde. Lange Zeit war sie die Hauptstadt und religiöses Zentrum Ägyptens. Das Gebiet der damaligen Stadt umfasste die heutigen Orte Luxor, Karnak und die umliegenden Dörfer. Erhalten ist davon Theben-West mit dem berühmten Tal der Könige, das sich gegenüber von Luxor, auf der westlichen Seite des Nils befindet. 1979 wurde es von der Unesco zum Weltkulturerbe ernannt.
Die Fahrt dorthin ist jedoch langweilig und auf der Strecke sind zahlreiche Militärposten. Wir fragen uns, warum wir immer nach unserer Nationalität gefragt werden. Ab und zu werden unsere Pässe verlangt und manchmal bietet man uns einen Tee an oder lädt uns zum Mittagessen ein. Danach werden wir nach einer Zigarette gefragt und dann geht es weiter.
Plötzlich sehen wir mitten in der Einöde kurz vor einem Militärcheckpoint 3 Radfahrer im Liegesitz. Wir halten an und kommen das erste Mal seit 10 Tagen mit Menschen ins Gespräch, die unsere Sprache sprechen und die nicht zur Gruppe gehören. Tom und Maik sind aus Berlin und mit einem Schweizer (David) unterwegs nach Tansania. Von dort aus wollen sie weiter nach Asien und Amerika. Unglaublich! Wir unterhalten uns eine Weile mit ihnen und bieten ihnen unseren letzten Orangensaft an. Die Drei freuen sich darüber, weil sie auf ihren Bikes sehr spartanisch ausgerüstet sind.
Endlich erreichen wir den Nil. René leitet uns über Funk zum Hotel und wir genießen abseits des Trubels das erste Bad und ein wenig Ruhe.
Zahnarztbesuch in Luxor

Gestern habe ich eine Zahnfüllung verloren, mitten in der Wüste und kein Zahnarzt weit und breit. Selbst unser Dr. Peter (unser Dr. No Problem) ist nicht mehr da. Er ist in der Nacht-und-Nebel-Diesel-Aktion mit Bernd nach Dakhla gefahren, um zwei Tage später seinen Flug von Luxor nach München zu erreichen. Er fliegt zurück nach Deutschland, um seine defekte Kamera auszutauschen. Bei dieser Gelegenheit haben alle aus der Gruppe Einkaufswünsche an in gerichtet. Vielleicht bringt er uns etwas „Luxus" mit. Dabei fehlt es uns hier an nichts. Auf deutschen Käse oder Süßigkeiten können wir problemlos verzichten, denn wir bekommen hier so viel mehr. Auf jeden Fall ist Peter nicht da und Angelas Zahnreise Repairset ist leider ausgetrocknet. Also kann ich nur aufgeweichtes Brot und Suppe zu mir nehmen, um mein Zahn zu schützen.
Wir erreichen unser Hotel in Theben frühzeitig und anstatt mir wie die anderen die Tempelanlagen anzuschauen, organisiere ich einen Zahnarzt. Oh weh, ich habe schon ein wenig Angst, hier zum Zahnarzt zu gehen. Daniel ist erschöpft vom langen Fahren und hilft mir dabei, ein Taxi zu bestellen, mit dem ich eine 3/4 Stunde fahren muss, um zu einem Zahnarzt im Ort zu kommen. Dieser wurde bereits benachrichtigt und erwartet mich in seiner „Praxis". Also steige ich alleine zu einem einäugigen Taxifahrer ins Auto und los geht's. Mit meiner Plombe, meinem Pass und meinem Geld gerüstet trete ich den Weg zum „Schlachter" an. Mir ist angst und bange. Aber der Taxifahrer ist sehr nett, spricht gut Englisch und erzählt mir viel über die Gegend. Nach einer Weile erreichen wir das Nilufer. Von dort aus geht's mit einem Boot weiter. Wir überqueren den Fluss und laufen danach durch den alten Souk (Basar) von Luxor Richtung Zahnarztpraxis. Der Mann rennt vor mir her und ich habe fast Probleme, ihm zu folgen. Wir laufen rechts und links durch kleine enge Gassen und erreichen über einen Hinterhof ein dunkles Treppenhaus. Oben angekommen sind wir in der Praxis. Ein kleines Zimmer mit einem Zahnarztstuhl und etwas Besteck zum Bohren usw. verursacht bei mir dezente Schweißausbrüche. Ich überlege mir, die Flucht zu ergreifen, aber der Gedanke, die nächsten Wochen oder Monate nur noch Flüssignahrung zu mir zu nehmen oder fürchterliche Schmerzen zu bekommen, nimmt mir die Entscheidung ab und ich setze mich auf den klapprigen Stuhl. Der Zahnarzt ist nicht zimperlich und legt direkt los. Ich kontrolliere jeden Handgriff ganz genau und erkläre ihm ausgiebig, dass er auf keinen Fall irgendeinen der Bohrer oder Spritzen benutzen muss, da er mir nur die Plombe wieder festkleben soll. Alles geht gut. Mein Taxifahrer wartet draußen vorm Behandlungszimmer und bringt mich wieder zurück über den Nil, in unser Hotel nach Theben. Ich hatte einen aufregenden Mittag, trotz der Zahnarztaktion konnte ich noch einiges von Luxor sehen. Danach habe ich mein Bad und Abendessen umso mehr genossen.

In Ausgabe 01/07 des Journal Frankfurt berichteten wir über die 26-jährige Damaris Haensel. Damals war die angehende Haupt- und Realschullehrerin noch mitten in den Vorbereitungen für ihre ungewöhnliche Reise, die sie im Geländewagen bis nach Tansania führt. Dort will sie für “Streetkids International
 
30. Januar 2007, 11.11 Uhr
Damaris
 
 
Fotogalerie:
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