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Major Tom


Carl Friedrich Taestensen (Leiter von GTZ International Services Afghanistan), Tom Koenigs (grüner Privatier) und ZDF-Journalist Steffen Seibert.

Klar, man kann das Westend und Bockenheim der 60er-Jahre nicht mit dem kriegsgebeutelten Afghanistan der Gegenwart vergleichen. Dennoch ist es erstaunlich, wie aus einem Hausbesetzer, Steinewerfer und einem, der "USA, SA, SS" durch die Häuserschluchten Frankfurts rief, einer wird, der Sätze sagt wie: "Das Gelöbnis der Bundeswehr muss geändert werden. Wehren muss man sich auch - und die Menschenrechte müssen äußerst robust geschützt werden, notfalls auch mit der Beteiligung an einem Krieg." Soweit Tom Koenigs, gestern Abend bei einer Soirée der Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ) im Nizza am Main. Soweit, so reaktionär. Doch es ging noch weiter: "Der freundliche Bulle von hier, ist in Kandahar nicht einsetzbar." Ach, was.

Und übrigens: der Wiederaufbaueinsatz im Norden des Landes vertrage sich ganz wunderbar mit dem Anti-Terror-Einsatz im Süden. Völkerrecht, quo vadis? Doch auch dafür hat Major Tom eine Lösung: der Nato-Einsatz muss einfach durch ein UN-Mandat legitimiert werden. "Wir hätten aus dem Kosovo lernen sollen", sagt Koenigs. Und verwahrt sich dagegen, nun abzuziehen: "Ist doch klar, das die afghanische Regierung sagt: wenn die Bundeswehr geht, dann liefert ihr uns den Warlords, den Taliban aus." Der Krieg muss eben solange gehen, wie er geht. "Die Mission ist erst erfüllt, wenn die Afghanen selbst für ihre Sicherheit sorgen können." Bis dahin müsse eben die internationale Gemeinschaft "den Rechtsstaat durchsetzen". Dass seine grüne Partei so ganz konträr zu ihm steht, irritiert Koenigs nicht. "Als es um den Kosovo ging, da waren wir Befürworter nur zu fünft." Und während deutsche Panzer Abgasgestank im Hindukusch verbreiten, steigt Major Tom an der Heimatfront auf seinen Drahtesel und fährt nach Hause. Er ist eben doch ein richtiger Grüner.

Foto: GTZ/Fernando Baptista
 
29. August 2008, 11.55 Uhr
Nils Bremer
 
 
Fotogalerie:
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