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Lesungsmarathon
Literatur am Zug
Seit Jahren ein Renner während der Buchmesse: die Lesungen im Stundentakt im Frankfurter Hauptbahnhof. Zum heutigen Start von Literatur im Bahnhof – ein Interview mit Organisator Lothar Ruske.
Journal Frankfurt: Herr Ruske, Lesungen im Hauptbahnhof – wie ist es denn dazu gekommen?
Lothar Ruske: Das begann vor acht Jahren mit Literatur im Zug, auf Kanal 4 im ICE. Dadurch hatte man auch die Idee, Lesungen in Bahnhöfen zu machen. Als ich das mit Heiner Boehnke einst übernahm, war unsere Idee die hohe Literatur genauso abzuholen wie Krimis und historische Romane. Eben die ganze Breite. Am Anfang waren wir noch in der DB-Lounge, und zogen dann ins Cosmopolitan-Restaurant um. Das Publikum kam mit – und wir konnten es sogar noch erweitern.
Journal Frankfurt: Was erstaunlich ist, denn das Restaurant liegt nicht auf der Wegstrecke der meisten Reisenden – noch dazu finden die Lesungen über das Jahr am Sonntagvormittag statt.
Lothar Ruske: Das ist etwas, was wir selbst nicht ergründen können. Unserer Meinung nach ist es eine Mischung aus dem ungewöhnlichen Ort und den Autoren, die lesen. Die Leute sind gespannt, was am ersten Sonntag im Monat passiert. Mittlerweile haben wir im Schnitt 130 bis 150 Zuhörer. Eine richtige Fangemeinde.
Journal Frankfurt: Zur Buchmesse beginnen Sie jeden Tag um 11 Uhr, stündlich gibt es Lesungen – mit Autoren wie Artur Becker, Burkhard Spinnen, Harriet Köhler und Ingrid Noll. Die haben während der Buchmesse doch mit Sicherheit genug zu tun, als noch in den Hauptbahnhof zu kommen ...
Lothar Ruske: Das klappt nur über die persönlichen Kontakte zu den Verlagen und den Autoren selbst. Absagen habe ich da nicht kassiert. In diesem Jahr war die Idee ja, deutschsprachige Autoren einzuladen, die über Argentinien geschrieben haben. Das hat auch geklappt – und wir können den Leuten, die nicht auf die Messe gehen können, wieder ein schönes Programm bieten.
Journal Frankfurt: Dieses Jahr gibt es abends Autorengespräche ...
Lothar Ruske: ... ja, das ist etwas, das ich gerne ausbauen möchte – auch weil die Nachfrage unter den Autoren besteht. Ich habe natürlich zugesichert, das wir den Raucherraum hier im Restaurant dafür buchen, und dass es ein ganz zwangloses Gespräch über Literaturthemen mit dem Moderator Heiner Boehnke gibt. Heute zum Beispiel um 17.30 treffen Moritz Rinke, Christoph Koch und Hans Zippert aufeinander, um sich über ihre Erlebnisse auf Lesereisen auszutauschen. Das wird bestimmt großartig!
Journal Frankfurt: Im vergangenen Jahr hat die Stadt Open Books ins Leben gerufen – mit einem ähnlichen Ziel, nämlich die Buchmesse vom Messegelände in die Stadt zu ziehen. Sehen Sie das als Konkurrenz?
Lothar Ruske: Ich sehe das nicht als Konkurrenzveranstaltung. Ich hätte mich nur gefreut, wenn die Stadt „Kultur und Bahn“ und auch andere Veranstalter mit in die Planung einbezogen hätte. Leipzig hat es mit dem Programm „Leipzig liest“ ja vorgemacht – und es wäre so einfach gewesen, das zu kopieren. Das hätte auch bei den Verlagen einiges einfacher gemacht – und zudem wäre es auch günstiger geworden, wenn sich alle an einem Katalog, an einem Plakat beteiligt hätten. Aber mal sehen, vielleicht besinnt man sich in den kommenden Jahren ja noch eines Besseren.
Lothar Ruske: Das begann vor acht Jahren mit Literatur im Zug, auf Kanal 4 im ICE. Dadurch hatte man auch die Idee, Lesungen in Bahnhöfen zu machen. Als ich das mit Heiner Boehnke einst übernahm, war unsere Idee die hohe Literatur genauso abzuholen wie Krimis und historische Romane. Eben die ganze Breite. Am Anfang waren wir noch in der DB-Lounge, und zogen dann ins Cosmopolitan-Restaurant um. Das Publikum kam mit – und wir konnten es sogar noch erweitern.
Journal Frankfurt: Was erstaunlich ist, denn das Restaurant liegt nicht auf der Wegstrecke der meisten Reisenden – noch dazu finden die Lesungen über das Jahr am Sonntagvormittag statt.
Lothar Ruske: Das ist etwas, was wir selbst nicht ergründen können. Unserer Meinung nach ist es eine Mischung aus dem ungewöhnlichen Ort und den Autoren, die lesen. Die Leute sind gespannt, was am ersten Sonntag im Monat passiert. Mittlerweile haben wir im Schnitt 130 bis 150 Zuhörer. Eine richtige Fangemeinde.
Journal Frankfurt: Zur Buchmesse beginnen Sie jeden Tag um 11 Uhr, stündlich gibt es Lesungen – mit Autoren wie Artur Becker, Burkhard Spinnen, Harriet Köhler und Ingrid Noll. Die haben während der Buchmesse doch mit Sicherheit genug zu tun, als noch in den Hauptbahnhof zu kommen ...
Lothar Ruske: Das klappt nur über die persönlichen Kontakte zu den Verlagen und den Autoren selbst. Absagen habe ich da nicht kassiert. In diesem Jahr war die Idee ja, deutschsprachige Autoren einzuladen, die über Argentinien geschrieben haben. Das hat auch geklappt – und wir können den Leuten, die nicht auf die Messe gehen können, wieder ein schönes Programm bieten.
Journal Frankfurt: Dieses Jahr gibt es abends Autorengespräche ...
Lothar Ruske: ... ja, das ist etwas, das ich gerne ausbauen möchte – auch weil die Nachfrage unter den Autoren besteht. Ich habe natürlich zugesichert, das wir den Raucherraum hier im Restaurant dafür buchen, und dass es ein ganz zwangloses Gespräch über Literaturthemen mit dem Moderator Heiner Boehnke gibt. Heute zum Beispiel um 17.30 treffen Moritz Rinke, Christoph Koch und Hans Zippert aufeinander, um sich über ihre Erlebnisse auf Lesereisen auszutauschen. Das wird bestimmt großartig!
Journal Frankfurt: Im vergangenen Jahr hat die Stadt Open Books ins Leben gerufen – mit einem ähnlichen Ziel, nämlich die Buchmesse vom Messegelände in die Stadt zu ziehen. Sehen Sie das als Konkurrenz?
Lothar Ruske: Ich sehe das nicht als Konkurrenzveranstaltung. Ich hätte mich nur gefreut, wenn die Stadt „Kultur und Bahn“ und auch andere Veranstalter mit in die Planung einbezogen hätte. Leipzig hat es mit dem Programm „Leipzig liest“ ja vorgemacht – und es wäre so einfach gewesen, das zu kopieren. Das hätte auch bei den Verlagen einiges einfacher gemacht – und zudem wäre es auch günstiger geworden, wenn sich alle an einem Katalog, an einem Plakat beteiligt hätten. Aber mal sehen, vielleicht besinnt man sich in den kommenden Jahren ja noch eines Besseren.
6. Oktober 2010, 11.04 Uhr
Nils Bremer
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