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Generalprobe für den Riesenvogel



Lange wird schon auf ihn gewartet. Und gestern war es endlich so weit. Der neue Airbus A380 landete am Frankfurter Flughafen zu einem Abfertigungstest. Allerdings handelte es sich dabei noch nicht um das neue Flaggschiff der Lufthansa, sondern um ein Testflugzeug des Herstellers Airbus aus Toulouse.

Großer Medienrummel herrschte am Airport. Mit einem überfüllten Bus machten wir uns auf die Reise auf das Vorfeld. Waren die Sicherheitskontrollen erst einmal durchschritten – was bei geschätzten vierzig Journalisten bepackt mit Foto- und Filmkameras ewig dauerte – konnte es endlich losgehen. Das ungeduldige Warten begann. Plötzlich große Aufregung. Der heranrollende Riesenvogel wurde entdeckt. Schnell wurden die Kameras positioniert. Jeder wollte den besten Platz ergattern, um den Moment festzuhalten.





Und dann war er da. Mit all seiner Pracht präsentierte sich der Koloss. Es wurde fleißig geknipst und gefilmt.



Stau herrschte auf dem Vorfeld. Denn nicht nur die Journalisten wollten ihn bewundern, sondern auch Passagierbusse und Maschinen rollten im Schneckentempo vorbei.



Ein paar Daten, um die Dimension des Riesen anschaulich zu machen: Die Maschine ist 72,7 Meter lang, hat eine Spannweite von 79,8 Metern, ist 24,1 Meter hoch und wiegt 118 Tonnen. Außerdem verfügt das Geschoss über circa 550 Sitzplätze und breitet sich über zwei Etagen aus. Mit Piloten und Bordpersonal erzeugt er 450 Arbeitsplätze. „Und nicht zu vergessen, der A380 fliegt 30 Prozent leiser als seine Vorgänger und verbraucht weniger Kerosin“, so Lufthansa-Hub-Manager Karl-Rudolf Rupprecht. Auch wenn man es sich wirklich nicht vorstellen kann. Laut Erklärungen liegt das daran, dass er einen höheren Steigwinkel hat und somit schneller in der Luft ist.



Doch zurück zu seinem Besuch. Gestern stand die letzte Generalprobe an, bevor der Airbus mit dem Namen „Frankfurt“ am 19. Mai auf dem Rhein-Main-Airport zum ersten Mal landet. Live sollte getestet werden, ob auch wirklich alle Handgriffe sitzen. „Die standardisierten Abläufe am Boden sollen bestätigt werden“, erklärte Martin Bien, Geschäftsführer des Flug- und Terminalbetriebs von Fraport. Bei der Generalprobe wurden 180 Mitarbeiter von acht Firmen eingesetzt.



Gecheckt wurden das Einrollen, die Versorgung mit Bodenstrom, Frischwasser und Catering, das Anlegen der Treppen, Be- und Entladen, Entsorgung der Fäkalien, Tanken und Herausrollen. 90 Minuten soll eine Abfertigung dauern – genau wie bei jedem anderen Airbus. Aber auch heute gehen die Tests weiter. Die Wartung in der neuen A380-Werft der Lufthansa steht auf dem Plan, bevor der Vogel zurück Richtung Toulouse aufbricht.

Die beiden Testpiloten sahen rund um zufrieden aus. „Wir hatten einen fantastischen Flug“, so der Kapitän Martin Scheuermann aus Seligenstadt, der den Vogel auch landete. „Der A380 ist das schönste Pferd in unserem Stall. Er ist majestätisch, aber zugleich sehr leicht zu fliegen. Er unterscheidet sich flugtechnisch gesehen wenig von den kleinen Airbussen.“

Doch der neue Airbus war nicht zum ersten, sondern bereits zum dritten Mal in Frankfurt. 2005 berührte er zum ersten Mal Frankfurter Boden. Im März 2007 kam er dann noch mal zur Linienerprobung. Damals wurde er von Frankfurt nach Hongkong und zurück geschickt und dann nach Washington und zurück. „Die Abfertigung dauerte exakt 95 Minuten“, so Richard Carcaillet von Airbus.



Doch warum kommt der Airbus erst jetzt und nicht schon im April 2008, wie es ursprünglich geplant war? Carcaillet: „Das hatte keine technischen Gründe. Die Industrie kam einfach nicht mehr mit den Auslieferungen hinterher.“

Doch nichtsdestotrotz sollen bis zum Spätsommer insgesamt vier Riesenvögel an die Lufthansa ausgeliefert sein. Die bislang 26 A380-Maschinen der Fluggesellschaften Singapore Airlines, Emirates, Qantas und Air France haben seit Oktober 2007 insgesamt rund 4,5 Millionen Passagiere befördert. Frankfurt soll bis zum Jahresende mit zehn Maschinen täglich das weltweit größte Drehkreuz für den A380 werden. Die meisten Flüge sollen nach Asien gehen. Die Flüge in die USA werden von London aus abgewickelt.



Und wenn die „Frankfurt“ im Mai endlich auf dem Frankfurter Flughafen zu bewundern ist, wird er noch nicht sofort in den Linienverkehr aufgenommen. Die ersten Passagiere werden die Spieler unsere Fußball-Nationalmannschaft sein. Sie werden mit einem Sonderflug am 6. Juni in Richtung Weltmeisterschaft nach Johannesburg aufbrechen. Erst danach wird die Maschine im Linienverkehr eingesetzt.



Somit müssen wir uns noch ein paar Wochen gedulden und gespannt gen Himmel blicken, ob der "Airboss" dann wirklich landet.

Fotos: Julia Lorenz
 
8. April 2010, 10.14 Uhr
Julia Lorenz
 
 
Fotogalerie:
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