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Eichborn-Verlag: Neues Programm, geringere Kosten

Ein Interview mit dem Eichborn-Geschäftsführer Stephan Gallenkamp.



Journal Frankfurt: Sie haben Ihren Job als Geschäftsführer bei Eichborn im Dezember angetreten. In welcher Situation haben Sie den Verlag vorgefunden?

Stephan Gallenkamp: Das Unternehmen war von den rein wirtschaftlichen Daten schlecht aufgestellt. Man konnte anhand der Bilanzen sehen, dass Eichborn in den vergangenen beiden Jahren erhebliche Verluste eingefahren hat. Also habe ich mich hingesetzt und überprüft, wie der Verlag betriebswirtlich dasteht und bin auf Kosten gestoßen, die einfach in keiner Relation standen. Und an diesen Stellen habe ich angesetzt.

Welche Bereiche betraf das konkret?


Gallenkamp: Ich habe eine Programmanalyse gemacht und festgestellt, dass wir zu viele Bücher gemacht und zu wenige verkauft haben. Das betrifft auch den Lizenzbereich. Wer viele Bücher produziert, hat automatisch hohe Herstellungskosten. Auch da habe ich den Hebel angesetzt. Insgesamt gibt es bestimmte Relationen, die in einem Unternehmen stimmen müssen, und die haben bei Eichborn einfach nicht gestimmt. Es gab also zwei Prioritäten: Das Programm neu zu strukturieren und die Kosten zu senken.

Neustrukturierung heißt in diesem Fall: eindampfen. Das Frühjahrsprogramm war ja schon erheblich reduziert. Nach welchen Kriterien sind Sie dabei vorgegangen?


Gallenkamp: Ich habe im Dezember als erstes zehn Titel aus dem Programm genommen, ganz einfach, um ein Signal zu setzen; um zu zeigen, dass das notwendig ist. Wie sich herausstellte, war der Buchhandel sehr froh darüber. Wir haben ein viel zu großes Feld an Themen beackert, was dazu führte, dass viele Titel extern lektoriert und hergestellt werden mussten.

Kostendämpfung heißt ja immer auch: Personal abbauen. Wie war das im Fall von Eichborn?

Gallenkamp: Natürlich mussten wir uns von Mitarbeitern trennen. Doch andererseits haben wir die Prozesse, die bislang extern abgewickelt wurden, zurück ins Haus geholt. Letztendlich sind es nur sechs Mitarbeiter gewesen, denen wir gekündigt haben. Es ist natürlich bedauerlich, dass im Zuge dessen weitere Mitarbeiter, teilweise auch aus persönlichen Gründen, gegangen sind, aber das halte ich im Zuge eines Erneuerungsprozesses für normal.


Der Eichborn Verlag kämpft seit Jahren mit Negativschlagzeilen und Minusbilanzen. Ist der Verlag in seinem Bestand gefährdet?

Gallenkamp: Nein, definitiv nicht. Wir haben keinerlei Liquiditätsprobleme. Und langfristig sehe ich auch gute Chancen, dass wir mit unserem Programm Geld verdienen und auch die internen Streitigkeiten, mit denen wir ins Gerede gekommen sind, beilegen. Eine Programmverkleinerung bedeutet ja gleichzeitig auch eine Schärfung des Profils. Es war hier immer die Vorstellung da, dass man alles und jedes Buch machen könne. Ich sehe das nicht so. Wir müssen uns einfach auf unsere Stärken konzentrieren.

Das erste Quartal 2007 weist ein Minus von knapp 800000 Euro auf, das erste Quartal 2008 nur noch ein Zehntel davon. Das kann nicht allein ein Effekt Ihrer Maßnahmen sein, oder?

Gallenkamp: Nein, da spielen auch noch Sondereffekte eine Rolle. Wenn ich das reine Kerngeschäft mit gleichen Maßstäben wie 2007 analysiere, würde ich in etwa von einer Halbierung der Verluste sprechen. Aber das ist für mich bereits ein Hinweis darauf, dass wir auf dem richtigen Weg sind.

Foto: Harald Schröder
 
16. September 2008, 09.38 Uhr
Christoph Schröder
 
 
Fotogalerie:
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